dpa-AFX-Überblick: UNTERNEHMEN - Die wichtigsten Meldungen vom Wochenende

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Leoni rechnet mit hoher Belastung durch Finanzprobleme

BERLIN - Der hoch verschuldete Automobilzulieferer Leoni rechnet angesichts seiner nötigen Refinanzierung mit erheblichen Belastungen. Der Wertberichtigungsbedarf lasse sich nicht konkret beziffern, es sei aber "nicht auszuschließen, dass es sich um einen niedrigen bis mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich handelt", teilte Leoni am Freitagabend mit. Priorität habe nun, eine Einigung mit den Gläubigern zu erreichen, um Leoni "wieder auf eine robuste Basis zu stellen", sagte Leoni-Chef Aldo Kamper, der im März seinen Hut nehmen und an die Spitze des Lichttechnik-Konzerns AMS Osram wechseln wird.

Nach Bayer-Chefwechsel: Investor und Gewerkschafter uneins über Abspaltung

DÜSSELDORF - Die Fondsgesellschaft Union Investment sieht nach dem angekündigten Chefwechsel beim Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer die Frage von Abspaltungen differenziert. "Ein Spin-off der Sparte Consumer Health wäre ein möglicher Weg, um den Unternehmenswert zu steigern", sagte Fondsmanager Markus Manns der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). Consumer Health stellt rezeptfreie Arzneien her und ist die kleinste Sparte von Bayer.

VW lässt Teile von eigenem Betriebssystem in neuen Fahrzeugen laufen

WOLFSBURG/INGOLSTADT - Einzelne Teile des insgesamt verzögerten eigenen Auto-Betriebssystems von Volkswagen sind in manchen neuen Konzernmodellen inzwischen im Einsatz. "Wir haben schon einige Elemente des späteren VW .OS in den aktuellen Fahrzeuganläufen für die neue Generation von Audi- und Porsche-Modellen", sagte Thomas Fleischmann, Leiter eines Software-Teams für das so bezeichnete System. "Solche Elemente integrieren wir bereits in die neue Premium-Architektur 1.2." Es handele sich dabei zum Beispiel um Komponenten für Programm-Updates, Cloud-Schnittstellen oder grundlegende technische Diagnosefunktionen. "Es geht natürlich noch nicht um das umfassende System", betonte Fleischmann.

DPVKOM: Post-Angebot 'erfüllt sämtliche unserer Forderungen'

BERLIN - Mit Blick auf den Tarifstreit bei der Deutschen Post hat sich die Fachgewerkschaft DPVKOM positiv zu dem Angebot geäußert, das Verdi bereits abgelehnt hat. "Das ist das beste Angebot, das es seit Jahren bei der Post gegeben hat. Es erfüllt sämtliche unserer Forderungen", sagte die Gewerkschaftsvorsitzende Christina Dahlhaus der "Welt am Sonntag". Wie Verdi vertritt auch die DPVKOM Post-Beschäftigte, sie hat aber weniger Mitglieder. Die Post verhandelt daher mit Verdi.

Rüstungsindustrie: Kaum Aufträge aus Sondervermögen - Summe sinkt

BERLIN - Die Rüstungsindustrie macht der Bundesregierung angesichts ausbleibender Aufträge aus dem 100 Milliarden Euro umfassenden Sondervermögen für die Bundeswehr schwere Vorwürfe. "Bis heute ist der Bestelleingang bei der deutschen Industrie aus dem Sondervermögen verschwindend gering", sagte die Chefin des Panzergetriebe-Herstellers Renk, Susanne Wiegand, der "Augsburger Allgemeinen" (Samstag). "Irgendwann frage ich mich schon: Deutschland, was muss eigentlich noch passieren?" Die Industrie benötige Planungssicherheit. Wiegand ist auch Vorsitzende des Ausschusses für Sicherheit im Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI).

Klimaschutz: Tui setzt sich verbindliche Emissionsziele

BERLIN - Der Reisekonzern Tui will seine Emissionen klimaschädlicher Treibhausgase reduzieren. Es seien verbindliche Ziele bis 2030 für die Bereiche Airlines, Hotels und Kreuzfahrtschiffe festgelegt worden, teilte das Unternehmen am Wochenende mit. Bei den Tui-Fluggesellschaften, die für rund 80 Prozent der konzerneigenen Emissionen stehen, soll es bis dahin um 24 Prozent verglichen mit dem Wert von 2019 nach unten gehen. Beim Hotelsegment soll es eine Reduktion um mindestens 46,2 Prozent und bei den Kreuzfahrtgesellschaften um 27,5 Prozent geben.

Experte: Mercedes verfolgt 'Hochrisikostrategie'

STUTTGART - Der Autoexperte Willi Diez hat die Unternehmensstrategie von Mercedes-Benz kritisiert. Das Unternehmen sei sehr stark auf den E-Antrieb, auf eine kleine Kundengruppe und auf den Absatzmarkt China ausgerichtet, sagte Diez vom Institut für Automobilwirtschaft in Geislingen der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Montag). Damit gehe Mercedes ein großes Risiko ein. Sollten sich die dahinter stehenden Annahmen als nicht zutreffend erweisen, fehle es an Handlungsoptionen.

Ministerium: Euro-7-Kosten höher als von EU-Kommission veranschlagt

BERLIN - Die Kosten für die neue Abgasnorm Euro 7 sind nach Schätzungen des Bundesverkehrsministeriums weit höher als von der EU-Kommission angegeben. Experten des Ministeriums ermittelten den Mehraufwand für einen Wagen der Mittel- oder Oberklasse auf bis zu 400 Euro und leichte, mit Diesel betriebene Nutzfahrzeuge kosteten pro Stück bis zu 900 Euro mehr, wie ein Ministeriumssprecher auf Anfrage in Berlin bestätigte. Zuvor hatte die "Neue Berliner Redaktionsgesellschaft" darüber berichtet.

Busbranche rechnet mit 87 000 fehlenden Fahrern bis 2030

BERLIN - Die Busbranche hat ihre Prognose zum Fahrermangel bis 2030 auf Basis aktueller Unternehmensbefragungen deutlich nach oben angepasst. Inzwischen geht der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (BDO) davon aus, dass in den nächsten sieben Jahren rund 87 000 Fahrerinnen und Fahrer fehlen werden, wie der Verband mitteilte. Bislang bezifferte die Branche den voraussichtlichen Mangel stets auf rund 76 000 Beschäftigte bis 2030. Aktuell fehlten den Busunternehmen der Umfrage zufolge insgesamt fast 7800 Leute.

ROUNDUP 2: Nabu kritisiert mangelnden Artenschutz bei Windkraft-Ausbau

OSNABRÜCK/BERLIN - Der Naturschutzbund (Nabu) sieht den Artenschutz beim Ausbau der Windenergie in Deutschland nicht genügend berücksichtigt. "Ich bin schwer enttäuscht von Robert Habeck und Steffi Lemke, sie tragen als Grüne die Schwächung des Artenschutzes mit", sagte Naturschutzbund-Präsident Jörg-Andreas Krüger der "Neuen Osnabrücker Zeitung" mit Blick auf den Klimaschutz- und die Umweltministerin. "Aber natürlich muss man auch anerkennen, dass sie in einer Koalition mit SPD und FDP regieren. Und die haben derzeit überhaupt kein Interesse am Artenschutz, ihr Motto scheint stattdessen zu sein: Planungsbeschleunigung, koste es, was es wolle".

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/he

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