Darum sollte man die Disney-Aktie nicht abschreiben

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Quelle: Marko Aliaksandr/Shutterstock.com

Nun hat die Entlassungswelle auch Disney getroffen: 7000 Mitarbeiter müssen gehen. Das sind 4 Prozent der Belegschaft. Weiterhin kündigte Disney-Chef Iger die Umstrukturierung des Konzerns an. Das Ziel: So sollen 5,5 Mrd. USD eingespart werden.

Iger will den Konzern in drei Bereiche umstrukturieren:

  • Entertainment
  • Sports
  • Parks & Experience

Das ist ein ehrgeiziger Plan. Aber die meisten Analysten sind sich sicher, dass Igers Plan aufgehen wird. Allerdings wird es einige Jahre benötigen, was bei einer solch Umstrukturierung durchaus üblich ist.

Mehr Macht den Kreativen

Zukünftig sollen die Kreativen beim Content mehr Entscheidungsbefugnis erhalten. Der Sinn dahinter: So sollen Filme und Serien, speziell auf den noch unprofitablen Streamingdiensten, besser werden. Auch wenn Disney bei seinen Kinofilmen sehr erfolgreich ist, hat es bis heute keine Streaming-Serie entwickelt, über die geredet wird, wie etwa die Netflix-Serien „House of Cards“, „Stranger Things“ oder „Wednesday“.

Für Disney spricht auch das schnelle Wachstum bei den Abonnenten. Netflix hat rund 7 Jahre gebraucht, um 250 Millionen zahlende Abonnenten zu erreichen; Disney hat diese Zahl nach 2,5 Jahren erreicht.

In den USA hat Disney den Preis vor Kurzem für das werbefreie Abo von 7,99 USD auf 10,99 USD pro Monat erhöht. Wer bereit ist, die Filme und Serien mit Werbung zu schauen, zahlt weiterhin 7,99 USD.

Vieles spricht dafür, dass auch bald in Deutschland die Preise erhöht werden und ein werbefinanziertes Abo-Modell eingeführt wird. Denn bisher ist Disneyplus mit 8,99 EUR pro Monat in Deutschland noch preiswert. Wenn dann noch populäre Serien gedreht werden, über die geredet wird, dann wachsen auch die Abo-Zahlen.

Es spricht einiges dafür, dass die Streamingdienste bei Disney bald nicht mehr zu den Sorgenkindern gehören werden.

Disney-Aktie nicht abschreiben

Die Walt-Disney-Aktie sollte man als Anleger nicht abschreiben. Denn: Bisher ist nur der Streamingdienst nicht profitabel, alle anderen Bereiche laufen. Besonders die Parks sind eine Gelddruckmaschine, zu denen auch die Hotels und Kreuzfahrten gehören. In diesem Segment ist der Gewinn zum Vorjahresquartal um 25 Prozent gestiegen.

So lange dieses Geld fließt, kann man die Streamingdienste quersubventionieren – auch wenn das natürlich kein Dauerzustand werden darf. Aber: Die Streamingdienste bei Disney sind noch relativ jung und gerade anfangs sind sie sehr kapitalintensiv, um die gesamte Infrastruktur aufzubauen.

Die Zahlen bei Disney sind ansonsten einfach nur gut: Im letzten Quartal erreichte Disney einen Rekordumsatz mit 23,5 Mrd. USD. Der Gewinn je Aktie liegt bei 0,99 USD. Im Quartal davor lag diese Kennziffer noch bei 0,30 USD.

Der Cashflow lag bei 974 Mio. USD. Diese Kennziffer sollten Anleger nicht unterschätzen: Sie sagt aus, wie viel Geld der Konzern zur sofortigen Verfügung hat. Das heißt: Dieses Geld kann sofort investiert werden.

Fazit

Disney hat ein großartiges Geschäft und tolle Produkte. Die Probleme bei den Streamingdiensten werden bald gelöst, was wahrscheinlich auch durch Preissteigerungen erreicht wird. Von daher sollte man die derzeitige Kursschwäche ausnutzen und zugreifen – denn auf mittel- und langfristige Sicht spricht vieles dafür, dass die Kurse wieder alte Höhen erreichen werden.

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