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dpa-AFX · Uhr
    Allianz Trade Studie: Zinswende wird zum Marathon und offenbart
Schwachstellen in Finanzierung
Hamburg (ots) -

- Verzögert: Zinswende hat die europäische Wirtschaft noch nicht eingeholt;
  Durchschnittszinsen steigen nur langsam
- Vorsprung Niedrigzinsphase: Unternehmen in der Eurozone konnten ihre
  Zinsrechnung halbieren; die kumulierten Ersparnisse zwischen 2009 und 2022
  belaufen sich auf 1.424 Milliarden Euro (Mrd. EUR)
- Gewinner Deutschland: Die Zinsersparnisse der Unternehmen und vor allem der
  Regierung überkompensieren die Rückgänge beim Netto-Zinseinkommen von
  Haushalten und Finanzinstituten
- Dünnere Luft: Für kapitalschwache Unternehmen könnte es im Zins-Marathon eng
  werden

Die Europäische Zentralbank (EZB) drückt bei den Zinsanhebungen aufs Tempo. Seit
Juli 2022 hat sie die Leitzinsen bereits fünf Mal in Folge angehoben. Anfang
Februar folgte der bisher letzte Zinsschritt um weitere 0,5 Prozentpunkte (pp),
nun liegt der Leitzins auf 3 Prozent. Die Ziellinie im Wettlauf gegen die
Inflation ist aber bisher nicht erreicht. Zu diesem Ergebnis kommt die jüngste
Studie des weltweit führenden Kreditversicherers Allianz Trade.

"Wer auf einen raschen Sprint bei der Zinswende gehofft hatten, wird enttäuscht
werden. Derzeit schaut es eher nach einem Marathon aus", sagt Milo Bogaerts, CEO
von Allianz Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Niedrigzinsphase: Regierungen und Unternehmen Gewinner - Banken und Haushalte
Verlierer

Die Auswirkungen der Zinswende sind in der Wirtschaft bisher noch kaum spürbar.
Das liegt einerseits daran, dass die Zinssteigerungen bisher noch kaum die
Bestandszinsen beeinflussen. 2022 stiegen beispielsweise im Privatkundengeschäft
die Habenzinsen im Euroraum um nur 4 Basispunkte im Vergleich zum Vorjahr, die
Sollzinsen gingen im gleichen Zeitraum sogar leicht zurück (-3 Basispunkte).

Andrerseits profitierte die Wirtschaft von einem verbesserten
Netto-Zinseinkommen aus der Niedrigzinsphase. Die Zinszahlungen von europäischen
Unternehmen haben sich zwischen 2008 und 2022 nahezu halbiert auf
schätzungsweise rund 136 Mrd. EUR. Kumuliert konnten sie zwischen 2009 und 2022
1.424 Mrd. EUR an Zinszahlungen einsparen. Bei den europäischen Regierungen
belaufen sich diese Zinsersparnisse - trotz kräftig steigender Schulden - auf
400 Mrd. EUR. Auf diese Weise konnten sich Regierungen und Unternehmen durch die
Niedrigzinsphase einen deutlichen Vorteil verschaffen und sich so eine gute
Ausgangsposition für die Zinswende verschaffen.

Banken und Haushalte konnten hingegen nicht von den niedrigen Zinsen
profitieren, im Gegenteil: ihre Netto-Zinseinkommen verschlechterten sich, bei
Haushalten vor allem aufgrund niedrig verzinster Anlageformen. Insgesamt
gehörten daher insbesondere Haushalte mit hohen Ersparnissen zu den Verlierern,
wie Verbraucher in Deutschland, Österreich, Belgien aber auch Italien. Spanische
und portugiesische Verbraucher gehörten hingegen zu den großen Gewinnern der
Niedrigzinsphase - vor allem dank strikter Schuldendisziplin in den
Krisenjahren.

Gewinner Deutschland: positives Netto-Zinseinkommen

Im Ländervergleich der Veränderungen des Netto-Zinseinkommens schneiden
Deutschland, Spanien und Italien am besten ab. Auch Österreich weist noch ein
positives, wenn auch nur geringes Plus auf.

Im Falle Deutschlands ist dies auf die hohen kumulierten Zinsersparnisse seit
2008 der Unternehmen (90 Mrd. EUR) und vor allem der Regierung (350 Mrd. EUR)
zurückzuführen. Dem stehen Rückgänge bei Banken (-35 Mrd. EUR) und Haushalten
(-190 Mrd. EUR) gegenüber. Unterm Strich bleibt so ein Plus für die deutsche
Wirtschaft von 6,6% der jährlichen Wirtschaftsleistung.

Inzwischen nimmt die Zinswende aber Tempo auf - mit Folgen für die besonders
schwach finanzierten Unternehmen mit hohem Verschuldungsgrad.

"Mit den nun deutlicher steigenden Zinsen treten Schwachstellen in der
Finanzierung schnell zu Tage", sagt Bogaerts. "Viele Mittelständler sind solide
und sehr langfristig finanziert, oft sogar mit einem geringen Anteil an
Fremdkapital. Sie zählen definitiv zu den Gewinnern und haben ausreichend
Puffer. Manch kapitalschwachem Unternehmen könnte aber bald die Luft ausgehen.
Die Wirtschaft braucht für diesen Marathon einen langen Atem, denn bei
steigenden Zinszahlungen ist noch keine Zielgerade in Sicht."

Die vollständige Studie (PDF, ENG) finden Sie hier:

https://bit.ly/40TVQgS

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