Airbus strebt 720 Auslieferungen an - Umsatz und Gewinn gestiegen

Reuters · Uhr

München (Reuters) - Der Flugzeugbauer Airbus beugt sich der anhaltenden Teileknappheit.

Der Boeing-Rivale setzte sich am Donnerstag für das laufende Jahr ein Ziel von 720 ausgelieferten Flugzeugen - so viele, wie eigentlich 2022 schon an die Kunden hätten übergeben werden sollen. Auch die Produktion soll nicht so stark ausgeweitet werden wie zuletzt in Aussicht gestellt. "Wir passen unsere Produktion an, so dass sie mit dem Angebot in Einklang steht", sagte Airbus-Chef Guillaume Faury. Eine monatliche Produktionsrate von 65 Maschinen des Typs A320neo werde nun erst Ende 2024 angestrebt, bis 2026 sollen es 75 werden - bislang war von "Mitte der Dekade" die Rede.

Der Branche machen dabei die Folgen der Corona-Pandemie zu schaffen: In den ersten Lockdowns hatten insbesondere US-Zulieferer Personal entlassen, das jetzt schmerzlich fehlt. Faury sprach von einem "widrigen Geschäftsumfeld, das verhindert, dass sich die Lieferkette so schnell erholt wie wir erwartet haben". Schon 2022 lieferte Airbus mit 661 Flugzeugen deutlich weniger Maschinen aus als die ursprünglich anvisierten 720 Maschinen. Airbus schraubt sein Auslieferungsziel im vergangen Jahr mehrfach zurück.

Beim Umsatz profitierte der weltweit größte Flugzeugbauer vom starken Dollar: Die Erlöse legten 2022 um 13 Prozent zu auf 58,8 Milliarden Euro und damit etwas stärker als erwartet. Der bereinigte Betriebsgewinn verbesserte sich auch dank positiver Effekte bei den Pensionszahlungen um 16 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro. Für 2023 sagte Airbus ein weiteres Plus beim Betriebsgewinn auf sechs Milliarden Euro voraus.

Die Suche nach einem Finanzchef ist unterdessen beendet: Airbus ist beim Kunststoffkonzern Covestro fündig geworden. Thomas Toepfer, seit 2018 Finanzvorstand bei Covestro, wechselt zum 1. September zu dem Flugzeugbauer. Er tritt die Nachfolge von Dominik Asam an, der Airbus zum 3. März nach knapp vier Jahren in Richtung des Softwarekonzerns SAP verlässt. In der Zwischenzeit springt Xavier Tardy ein, der Finanzchef der Rüstungs- und Raumfahrt-Tochter Airbus Defence & Space.

(Bericht von Christina Amann, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

Meistgelesene Artikel