Allen Widerständen zum Trotz – Bitcoin nun im nächsten Bullenmarkt?

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Am vergangenen Mittwoch konnte Bitcoin mit einer extremen Aufwärtsbewegung und einer Tageskerze von über 11% bis über die Marke von 24.000$ springen. Gestern ging die Rally bis zur Marke von 25.300$ weiter, bei der der Kurs eine vorerst unüberwindbare charttechnische Hürde vorgefunden hat.

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Diese Zone markiert das Tief aus dem Crash im Frühsommer 2022 und das letzte Hoch aus der Augustrally in 2022 im Einklang mit den Aktienmärkten. Zudem verläuft der 200-Wochen-Trend entlang dieser Hürde und stellt einen wichtigen charttechnischen Indikator dar, der einen ausgewachsenen Bitcoin-Bullenmarkt noch deutlich infrage stellt. Solange der 200-Wochen-Trend nicht zurückerobert werden kann, bleibt es weiterhin fraglich, ob Bitcoin das Jahr 2023 mit einer ausgewachsenen Zwischenrally oder gar dem Beginn eines neuen Bullenmarktes gestalten kann.

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Sollte ein Ausbruch über den 200-Wochen-Trend und die charttechnische Hürde um 25.000$ herum gelingen, rückt die Preiszone zwischen 30.000 und 32.000$ in den Fokus. Sollte der Schwung abflachen und Bitcoin erneut in den Korrekturmodus übergehen, stellt die Marke von 20.000$ derzeit den wichtigsten charttechnischen Support dar, im schlimmsten Fall könnte jedoch sogar der 400-Wochen-Trend als Kursziel in den Fokus rücken.

Das Makro-Bild bleibt ungemütlich

Die Inflation und die Geldpolitik in den USA bleiben der Fixpunkt für die Finanzmärkte. Zuletzt haben die US-Produzentenpreise auf die Stimmung gedrückt, denn diese sind mit einem Anstieg um 0,7% im Monatsvergleich wesentlich heißer ausgefallen als erwartet. In Kombination mit einem immer noch starken Arbeitsmarkt in den USA (die Arbeitslosenzahlen sind schwächer ausgefallen als erwartet) gibt das der US-Notenbank weiteren Spielraum, an ihrer straffen Geldpolitik festzuhalten, um die Inflation abzuwürgen.

Das befeuert die Sorge vor einer ausgewachsenen Rezession später im Jahr oder in 2024. Der Krypto-Sektor selbst ist zudem wieder in den Fokus der Aufmerksamkeit der US-Börsenaufsicht SEC geraten. Nachdem die Behörde bereits gegen die US-Krypto-Börse Kraken vorgegangen ist, hat sie nun auch Maßnahmen gegen den Stablecoinanbieter Paxos ergriffen, der eng mit der größten Krypto-Börse der Welt, Binance, zusammenarbeitet, sowie gegen das Unternehmen Terralabs, das hinter dem im Sommer 2022 kollabierten Stablecoin TerraUSD und dem Terra Luna Netzwerk steht.

Die SEC scheint sich nun warmzuschießen, um den Regulationskampf gegen die aufstrebende Branche in die heiße Phase zu bringen. Das dürfte in den nächsten Monaten und Jahren noch starke Auswirkungen auf die Kurse haben, jedoch hat der Sektor mittlerweile einen gewissen Stand in der US-Finanzlandschaft und auch in den Reihen der US-Politik gibt es viele Bitcoin- und Krypto-Befürworter. Die börsengelistete US-Handelsplattform Coinbase hat zudem bereits angekündigt, dass man sich eine extrem harte und destruktive Vorgehensweise der Behörde nicht gefallen lassen wird und eventuelle Rechtsfragen mit Freude vor Gericht ausfechten möchte.

Trotz des immer noch schwierigen Umfelds im makroökonomischen Bild hat Bitcoin das Jahr 2023 konstruktiv gestartet und ist nun mit dem ersten Test des 200-Wochen-Trends und der runden Marke von 25.000$ einer Rückkehr in einen langfristigen Aufwärtstrend wieder deutlich näher gekommen. Die weiteren konjunkturellen Entwicklungen, sowie kleinere Siege an der regulatorischen Front werden nun entscheidend sein, ob Bitcoin in 2023 den Grundstein für den nächsten Bullenmarkt um das Halving in 2024 herum legen kann.

Denken sie langfristig!

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