HSBC Aktie – Schwach trotz starker Zahlen

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Am frühen Morgen legte die britische Bank HSBC Quartalszahlen vor und fiel trotz guter Ergebnisse um ein Prozent. Was sind die Gründe?

Starke Zahlen

Denn eigentlich fielen die Zahlen der Bank überraschend robust aus. So stieg der um Sondereffekte bereinigte Gewinn 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent auf 24 Milliarden US-Dollar. Grund dafür sind besonders gut laufende Geschäfte in Asien, so das Management.

Auch bei den Umsätzen konnte man sich deutlich steigern und wuchs im Q4 des vergangenen Jahres um 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings gab es auch Negatives zu vermelden. Der Konzernumbau, sowie eine Abschreibung auf das zum Verkauf stehende Geschäft in Frankreich belasteten das Betriebsergebnis, welches deswegen, anders als alle anderen wesentlichen Kennzahlen, nicht die Erwartungen der Analysten übertraf.

Sonderdividende im Gespräch

Wichtig für Aktionäre war außerdem noch eine mögliche Sonderdividende, die in den Raum gestellt wurde. Nachdem der HSBC Großaktionär Ping An Insurance auf eine Aufspaltung des Konzerns gedrängt hat, setzte die Bank nun eine mögliche Ausschüttung entgegen.

Mit der Erzielung höherer Renditen werden wir über eine erhöhte Vertriebskapazität verfügen, und wir werden auch eine Sonderdividende in Betracht ziehen, sobald der Verkauf von HSBC Canada abgeschlossen ist.

Noel Quinn (CEO)

Das Management der HSBC wird schon seit Längerem von dem chinesischen Investor unter Druck gesetzt, der auch eine Abspaltung des einträglichen asiatischen Geschäfts fordert. Grund für die Umstände ist vor allem der Aktienkurs der HSBC, der den Sektor in den vergangenen Jahren underperformte.

Konkret soll es sich deswegen bei der Sonderdividende um 0,21 USD je Aktie handeln, welche aus dem Verkauf des Kanada-Geschäftes der Bank gespeist werden sollen. Eine Zahlung würde voraussichtlich Anfang 2024 erfolgen.

Vorsichtiger Ausblick beschwert

Was aber zog die Aktie trotz einer möglichen Sonderdividende und gutem Ergebnis plus Wachstum nach unten?

Zum einen belastete die bereits angesprochene Abschreibung auf das französische Geschäft, zum anderen war es aber vor allem der Ausblick, der Aktionären Sorgen bereitete. Dieser blieb nämlich, angesichts der makroökonomischen Lage, sehr verhalten.

So rechnete man unter anderem mit einem deutlich niedrigeren Zinsergebnis, was allgemein so interpretiert wird, dass man von einem schwächelnden Kreditgeschäft ausgeht. Auch räumte man weiter hohe Kosten, vor allem für Abfindungen, beim Umbau des Konzerns ein und dass der Verkauf des Russland Geschäftes wohl 300 Millionen US-Dollar Verlust einbringen dürfte.

Allerdings dürfte der Markt der Aktie die finale Richtung erst nach dem Ende des Earnings Call geben, welcher um 09:30 Uhr deutscher Zeit beginnt.

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