Fresenius-Aktie: Trennung von FMC nimmt Gestalt an

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Im heutigen Handelsgeschehen laufen die Aktien von Fresenius und Fresenius Medical Care in entgegengesetzte Richtungen. Während die Tochter zweistellig gewinnt, verliert die Mutter mehr als 4 Prozent. Doch was ist der Grund dafür?

Endgültige Abspaltung

Hintergrund des ungewöhnlichen Kursverlaufs ist vor allem die endgültige Aufspaltung beider Unternehmen. Nach einem von Fresenius gemeldeten Gewinneinbruch will man sich von der schwierigen Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC) lösen und diese aus der Bilanz nehmen. Nun teilte der DAX-Konzern mit, dass die zuständigen Gremien einem solchen Schritt zugestimmt hätten. Allerdings muss erst auf einer außerordentlichen Hauptversammlung im Juli die Zustimmung der Aktionäre erfolgen.

Sollten die Anleger zustimmen, dann hätte dies nicht nur zur Folge, dass FMC nicht mehr das Ergebnis von Fresenius belastet, sondern dass auch zukünftig ein Verkauf der 32-prozentigen Beteiligung möglich wäre.

Frischer Wind

Damit ist der Kurssprung bei FMC vor allem mit einer Übernahmefantasie zu erklären. Allerdings trug dazu auch der neue Fresenius Chef Michael Sen bei, der die Entflechtung wesentlich vorangetrieben hatte. Dieser hat aber einige andere Pläne und will den DAX-Konzern wieder auf Kurs bringen.

„Fresenius fehlte die Richtung [...]. Die Strukturen im Konzern waren viel zu komplex. Wachstum wurde erzielt auf Kosten der Rendite.[...] Am Ende führten immer mehr Schulden zu immer weniger Bewegungsspielraum.“

Micheal Sen (CEO)

So will er aufgrund der vielfältigen Probleme des Konzerns einen Neuanfang starten und auch deswegen dem FMC-Management mehr Verantwortung und mehr Freiheit geben. Jedoch gab es für diesen Schritt auch einige Kritik, zum Beispiel seitens der DEKA:

Die Dekonsolidierung von FMC durch Umwandlung in eine AG wird die Probleme nur an der Oberfläche angehen. Es bleibt offen, ob eine wertschöpfende Lösung gefunden werden kann.

Cornelia Zimmermann, Spezialistin für Nachhaltigkeit und Corporate Governance (Deka)

Und tatsächlich bleiben noch viele ungeklärte Fragen trotz der Entflechtung, auf die der Markt wohl in den nächsten Wochen und Monaten Antworten suchen wird. 

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