Börse am Morgen: Dax hält sich über 15.000-Punkte-Marke – Bankaktien erholen sich

onvista · Uhr
Quelle: Immersion Imagery/Shutterstock.com

Der deutsche Aktienmarkt ist am Montag auf Erholungskurs eingeschwenkt. Hierzulande und auch europaweit zogen vor allem die zuletzt gebeutelten Bankaktien an.

Der Dax stieg kurz nach Handelsbeginn um rund 1 Prozent auf 15.105 Punkte, bevor Gewinnmitnahmen einsetzten, die den Leitindex gen Süden schickten. Knapp eine Stunde nachh Handelsbeginn liegt der Dax nur noch mit über 0,6 Prozent im Plus bei 15.045 Punkten.

„Die vermeintliche Bankenkrise hat sich bisher nur als Sturm im Finanzwasserglas herausgestellt“, schrieb Marktbeobachter Andreas Lipkow. Oftmals zögen jedoch speziell Unwägbarkeiten im Finanzsektor merkliche konjunkturelle Abkühlungstendenzen nach sich. Somit könnten sich auch dieses Mal die wirtschaftlichen Perspektiven in den USA und Europa sichtbar eintrüben.

Bankaktien erholen sich – Generell wieder Sektor-Erleichterung

Erleichterung im US-Bankensektor schwappt am Montag auch nach Europa über. Die Aktien der Deutschen Bank (+ 2,6 Prozent) und der Commerzbank (+1,9 Prozent) liegen eine Stunde nach Handelsbeginn im Plus. Vor dem Wochenende war eine erneute Welle der Angst über die Sektor-Anleger eingebrochen, die vor allem die Papiere der Deutsche Bank mit einem Abschlag von zuletzt 8,5 Prozent stark erwischt hatte.

Analyst Nicolas Payen von Kepler Cheuvreux betonte nun in einer Studie, dass die „Deutsche Bank nicht zur nächsten Credit Suisse“ werde. Die jüngste Entwicklung des Aktienkurses und bei bestimmten Kreditderivaten, sogenannten „Credit Default Swaps“ (CDS) des Frankfurter Bankhauses, spiegelten „absolut nicht die Fundamentaldaten der Bank wider, sondern eine ungerechtfertigte Panik über europäische Banken“.

Etwas Erleichterung kommt am Montag im Sektor auch auf, weil sich ein Käufer für die unter staatlicher Kontrolle stehende Silicon Valley Bank (SVB) gefunden hat. Die First Citizens Bank übernehme zumindest Vermögenswerte in Form von Einlagen und Krediten, teilte die US-Einlagensicherung FDIC am Montag mit. Die SVB war eines der ersten Institute, das in den USA das Bankenbeben ausgelöst hatte.

Gütertransport per Binnenschiff auf niedrigstem Stand seit 1990

Auf Deutschlands Flüssen und Kanälen sind im vergangenen Jahr so wenige Güter transportiert worden wie nie seit der Wiedervereinigung 1990. Binnenschiffe beförderten 182 Millionen Tonnen Güter und damit 6,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte.

Den Tiefststand erklärten die Wiesbadener Statistiker damit, dass es unter anderem wegen des Ukraine-Krieges Rückgänge bei wichtigen Transportgütern gab. Zudem machten im August 2022 Trockenheit und Niedrigwasser der Binnenschifffahrt zu schaffen.

Binnenschiffe transportierten hierzulande den Angaben zufolge im vergangenen Jahr vor allem flüssige Mineralölerzeugnisse wie Heizöl (27,0 Mio Tonnen), Kohle (25,6 Mio Tonnen), Steine und Erden (22,7 Mio Tonnen) sowie Eisenerze (19,7 Mio Tonnen).

Während es beim Großteil der Gütergruppen Rückgänge gab, nahmen die Kohletransporte im Vergleich zum Jahr 2021 um 12,1 Prozent zu. Der Grund: Wegen der Energiekrise und ausbleibender Gaslieferungen aus Russland setzte Deutschland mehr Kohle zur Stromerzeugung ein.

(mit Material von dpa-AFX)

Meistgelesene Artikel