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dpa-AFX · Uhr
    Private Equity: Mangelnde Verfügbarkeit von Fremdfinanzierungen dämpft
Transaktionsgeschehen (FOTO)
München (ots) -

- Höchstes Wachstum an M&A-Aktivitäten in 2023 in den nordischen Ländern sowie
  in Spanien und Portugal
- Starker Fokus auf Small- und Mid-Cap Segmente
- Primärinvestitionen (68 %) und Public-2-Private Investments (55 %) bilden den
  Schwerpunkt der PE-Aktivitäten

Europas Private Equity-Branche blickt zunächst eher verhalten auf das laufende
Jahr. So gehen knapp 60 Prozent der Experten davon aus, dass die Zahl der
M&A-Deals mit PE-Beteiligung etwa auf niedrigem Vorjahresniveau liegen wird.
Gründe hierfür sind geopolitische Risiken sowie steigende Zinsen. Die deswegen
reduzierte Verfügbarkeit von Fremdfinanzierungsmitteln wird als zentrale
Stellschraube für die weitere Entwicklung gesehen. Zu diesen Ergebnissen kommt
der "European Private Equity Outlook 2023", für den Roland Berger europaweit
rund 1.700 PE-Experten befragt hat.

"Die derzeit große wirtschaftliche und politische Unsicherheit hinterlässt auch
in der Private Equity-Branche ihre Spuren", sagt Christof Huth, Partner bei
Roland Berger. "Corona wird nicht mehr als belastender Faktor betrachtet. Die
Fremdfinanzierung ist hingegen absolut dominierend und ein Ergebnis der
Zinsentwicklung. Externe Finanzierungen für große Deals sind im aktuellen
wirtschaftlichen Umfeld eher schwierig zu bekommen. Daher rückt in diesem Jahr
die Value Creation innerhalb der Portfoliounternehmen zunehmend in den Fokus.
Der Markt bietet jedoch auch genug interessante Assets im Small- und
Mid-Cap-Segment. Die PE-Branche zieht wieder verstärkt gelistete Unternehmen und
Primärinvestitionen in Betracht."

Die Situation stellt sich in den verschiedenen europäischen Ländern recht
unterschiedlich dar: Während die Experten für die nordischen Länder, Spanien und
Portugal zum Teil mit einem Wachstum der M&A-Aktivitäten von mehr als 10 Prozent
rechnen, sind die Aussichten für Italien, Mittel- und Osteuropa sowie
Großbritannien eher pessimistisch. Für Deutschland, Österreich und die Schweiz
erwarten die Befragten allenfalls ein leichtes Plus.

Fremdfinanzierungen als entscheidender Treiber

Nahezu alle PE-Experten bewerten die Verfügbarkeit von Fremdfinanzierungen (91%;
2022: 35%) sowie die allgemeine Wirtschaftslage (90%, 2022: 74%) als die
wichtigsten Einflussfaktoren für die weitere Entwicklung in 2023. Nach Ansicht
von knapp sechs von zehn Befragten haben die hohen Energiekosten und das
Verbrauchervertrauen einen großen Einfluss auf die PE-Aktivitäten. Mit nur 4
Prozent der Nennungen spielt die Corona-Pandemie kaum mehr eine Rolle (2022:
45%).

PE-Trends für 2023: Primärinvestitionen, Pharmabranche und Small-Caps

Primärinvestitionen, sprich Mehrheits- (44%) und Minderheitsbeteiligungen (24%),
werden in Summe von über zwei Drittel der PE-Experten als wichtigste
Investitionsquelle angesehen. Diese Investitionen bieten nach wie vor ein
erhebliches Value Creation Potenzial, das für PE-Firmen zu einer Priorität
geworden ist. Den stärksten Attraktivitätszuwachs verzeichnen börsennotierte
Unternehmen mit 55 Prozent, gegenüber 13 Prozent im Jahr 2022. Secondary
Buy-Outs werden mit nur noch 19 Prozent (2022: 60 %) der Nennungen als am
wenigsten relevant betrachtet.

Als attraktivste Zielbranchen gelten weiterhin Pharma & Gesundheit sowie
Technologie & Software. 67 bzw. 61 Prozent der Experten rechnen hier mit einer
hohen Zahl von Transaktionen mit PE-Beteiligung. Neu auf Platz drei liegt der
Energiebereich mit 43 Prozent - dieser lag 2022 noch auf Rang fünf hinter
Business Services und Infrastruktur. "Assets im Sektor Erneuerbare Energien
werden für Private Equity Fonds immer interessanter. Im Zuge der Energiewende
spielen sie eine wichtige Rolle für künftige Investitionen", so Huth.

Mit Blick auf die Transaktionsvolumen, werden in den Segmenten Small-Cap (Deals
von bis zu 100 Millionen Euro) und Mid-Cap (100 bis 249 Millionen Euro) die
meisten Aktivitäten gesehen. Denn diese sind den Studienautoren zufolge weniger
abhängig von großen externen Finanzierungen. Ferner ist die Zahl der Befragten
stark gestiegen, die der Meinung sind, dass die Vermögenswerte fair bewertet
werden - auf 21 Prozent gegenüber 8 Prozent in 2022.

ESG wird zum zentralen Wertschöpfungshebel

Das Thema Value Creation bekommt einen immer größeren Stellenwert: 89 (2022:
54%) bzw. 92 Prozent (2022: 71%) der Befragten glauben, dass es im Jahr 2023
bzw. in den nächsten 5 Jahren eine wichtige oder sehr wichtige Rolle spielen
wird. "Insbesondere in Zeiten steigender Zinsen sind die Anleger ständig auf der
Suche nach zusätzlicher Value Creation, die über das bloße Kaufen zu niedrigen
Preisen und Verkaufen zu hohen Preisen hinausgeht", sagt Huth. "Als zentrale
Wertschöpfungsmaßnahmen der kommenden fünf Jahre gelten laut unserer
Expertenbefragung die Beachtung von ESG-Faktoren, Zyklusresistenz sowie die
Digitalisierung von Portfoliounternehmen."

Die vollständige Studie können Sie hier herunterladen: https://content.rolandber
ger.com/hubfs/07_presse/23_2033_FLY_PE_Outlook_2023-04.pdf

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