Ryanair-Chef - Hohe Gebühren in Deutschland bremsen unser Wachstum

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Berlin (Reuters) - Europas größter Billigflieger Ryanair sieht sich in Deutschland durch hohe Steuern und Flughafengebühren in seinem Wachstum behindert.

So könnte Ryanair etwa in diesem Sommer bei niedrigeren Kosten allein für Berlin mehr als die geplanten 50 Routen anbieten, sagte Airline-Chef Eddie Wilson am Dienstag in Berlin. "Ryanairs Kapazitäten in diesem Sommer hätten sich auf 130 Prozent des Vor-Corona-Niveaus erholt. "Die Erholung an den deutschen Flughäfen bleibt jedoch das Schlusslicht in Europa, da die Gesamtkapazität in Deutschland nur 80 Prozent des Niveaus vor Covid erreicht hat." Der Aufschwung im Tourismus und die Anbindung Deutschlands würden durch "nicht wettbewerbsfähige Zugangskosten gebremst". Diese schränkten die Kapazitäten vor allem an den großen Flughäfen ein und trieben die Flugpreise in die Höhe.

Wilson äußerte sich bei der Vorstellung des Sommerflugplans der irischen Airline. Ryanair ist seit 1988 in Deutschland aktiv und hat neun Maschinen in der deutschen Hauptstadt stationiert.

Der Chef der Ryanair-Gruppe, Michael O'Leary, hat wiederholt kritisiert, dass Kosten und Gebühren in Deutschland zu hoch seien und die Regierung hier gegensteuern müsse. Dies sieht der deutsche Flughafenverband ADV ähnlich und beklagt steigende Standortkosten von bis zu 30 Prozent. "Der Flughafenstandort Deutschland wird im europäischen Wettbewerb um neue Strecken zusehends unattraktiv für Airlines", sagte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel erst am Montag. Für die Entscheidung, eine neue Flugstrecke an einem Flughafen aufzunehmen, seien auch die Kosten durch staatliche Abgaben, Gebühren und Steuern ein wichtiger Faktor.

(Bericht von Klaus Lauer, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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