dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 26.04.2023 - 17.00 Uhr

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Kroatiens Notenbankchef Vujcic: EZB muss Zinsen weiter anheben

LJUBLJANA - Die Europäische Zentralbank (EZB) muss ihre Zinsen aus Sicht von Kroatiens Notenbankchef Boris Vujcic weiter anheben. "Die Inflation geht zurück, aber die Kerninflation ist hartnäckig hoch?, sagte Vujcic der slowenischen Zeitung Delo (Mittwochausgabe). "Uns bleibt nichts anderes übrig, als die Zinsen weiter zu erhöhen. Das müssen wir tun, bis wir eine Trendwende sehen." Kroatien ist das jüngste Mitglied des Euroraums, das Land ist Anfang 2023 beigetreten.

Konsumklima legt zu - aber auf niedrigem Niveau

NÜRNBERG - Mit dem Frühlingserwachen steigt auch die Kauflaune in Deutschland: Das Konsumklima habe sich in Deutschland im April spürbar erholt, teilte das Nürnberger Konsumforschungsunternehmen GfK am Mittwoch als Ergebnis ihrer jüngsten Studie mit. Für den Mai prognostiziert GfK ein Konsumklima auf einem Wert von minus 25,7 Punkten, 3,6 Punkte besser als im April. Volkswirte hatten eine etwas geringere Aufhellung erwartet. Vor der Corona-Pandemie lag das Konsumklima vergleichsweise konstant bei etwa plus 10 Punkten.

USA: Aufträge für langlebige Güter steigen stärker als erwartet

WASHINGTON - In den USA sind die Aufträge für langlebige Güter im März stärker als erwartet gestiegen. Im Monatsvergleich seien die Bestellungen um 3,2 Prozent geklettert, teilte das US-Handelsministerium am Mittwoch in Washington laut einer ersten Schätzung mit. Analysten hatten im Schnitt lediglich einen Anstieg um 0,7 Prozent erwartet. Im Februar waren die Bestellungen mit 1,2 Prozent etwas stärker gefallen als zunächst ermittelt.

Lindner: Reformvorschläge zu EU-Schuldenregeln gehen nicht weit genug

BERLIN/BRÜSSEL - Die von der EU-Kommission vorgelegten Reformvorschläge für die europäischen Schuldenregeln sind aus Sicht der Bundesregierung nicht ausreichend. "Das, was vorgelegt ist, entspricht noch nicht unseren Erwartungen", sagte Finanzminister Christian Lindner am Mittwoch in Berlin. Es brauche noch deutliche Anpassungen, um zu wirklich verlässlichen, transparenten und verbindlichen Regeln zu kommen. "Aber immerhin sind Ansatzpunkte im Vorschlag der Kommission erkennbar, die eine weitere Debatte lohnenswert erscheinen lassen. Das gilt es nun im Rahmen der Gespräche auszuloten und darauf aufzubauen", sagte der FDP-Politiker.

Meloni bei Wiederaufbaukonferenz: Zukunft der Ukraine näher an Europa

ROM - Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni sieht die Zukunft der von Russland angegriffenen Ukraine näher an Europa. "Wenn man über den Wiederaufbau der Ukraine spricht, bedeutet das, dass man auf den Sieg und das Ende des Konflikts setzt", sagte die Rechtspolitikerin am Mittwoch bei einer Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine in Rom. Sie zeigte sich sicher, dass die Zukunft der Ukraine in Frieden, Wohlstand und immer näher an Europa liegen werde.

Frankreich erwartet höhere Atomstromerzeugung trotz AKW-Problemen

PARIS - Nach dem Einbruch der französischen Atomstromerzeugung im vergangenen Krisenwinter rechnet der Energiekonzern EDF im laufenden Jahr mit einer höheren Stromproduktion. Trotz neuer Korrosionsprobleme an Kraftwerken und deshalb nötiger Kontrollen gehe man weiterhin von einer Produktion von 300 bis 330 Terawattstunden aus, teilte der Stromkonzern EDF am Mittwoch in Paris mit.

Ökonomen prognostizieren 1,6 Prozent Wirtschaftswachstum in Ukraine

WIEN - Die Wirtschaft der Ukraine wird einer Prognose zufolge in diesem Jahr um 1,6 Prozent wachsen. 2022 sei das Bruttoinlandsprodukt mit 29,1 Prozent etwas weniger eingebrochen als erwartet, berichtete das Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) am Mittwoch.

ROUNDUP: Arbeitskosten in Deutschland bleiben im EU-Vergleich hoch

WIESBADEN - Deutschland zählt im europäischen Vergleich weiter zu den Hochlohnländern. In der Industrie kostete eine Arbeitsstunde in Europas größter Volkswirtschaft einschließlich Lohnnebenkosten 2022 durchschnittlich 44 Euro, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Das waren 44 Prozent mehr als im Schnitt der 27 Staaten der Europäischen Union (30,50 Euro). Damit stand Deutschland hier an vierter Stelle.

Umfrage: Verbraucher in Deutschland wollen sich bei Einkäufen einschränken

KÖLN - Angesichts der hohen Inflation wollen sich viele Verbraucher in Deutschland einer Umfrage zufolge bei Einkäufen einschränken. 44 Prozent der Befragten wollen in den nächsten zwölf Monaten seltener einkaufen, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage der Beratungsgesellschaft Simon-Kucher. 45 Prozent glauben zudem, dass ihre Einkäufe kleiner ausfallen werden. "Auch wenn die große Rezession vorerst ausgeblieben ist - die Verbraucher stehen weiterhin auf der Konsumbremse", sagte Björn Dahmen, Partner bei Simon Kucher.

Schwedische Notenbank hebt Leitzins weiter an

STOCKHOLM - Die schwedische Notenbank bleibt auf Zinsanhebungskurs. Wie die Reichsbank am Mittwoch in Stockholm mitteilte, steigt ihr Leitzins um 0,5 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent. Bankvolkswirte hatten mit dem Schritt überwiegend gerechnet. Die Währungshüter deuteten zudem eine weitere Anhebung um 0,25 Punkte auf einer der beiden nächsten Sitzungen im Juni oder September an.

Frankreich: Konsumklima verbessert sich leicht

PARIS - Die Stimmung unter französischen Verbrauchern hat sich im April leicht verbessert. Das Konsumklima stieg zum Vormonat um einen Punkt auf 83 Zähler, wie das Statistikamt Insee am Mittwoch in Paris mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einer Eintrübung auf 81 Punkte gerechnet. Trotz der Verbesserung liegt der Indikator immer noch klar unter seinem langfristigen Durchschnittswert von 100 Punkten.

ROUNDUP: EU-Kommission will Ländern mehr Spielraum beim Schuldenabbau geben

BRÜSSEL - Hoch verschuldete europäische Länder sollen nach Vorstellung der EU-Kommission mehr Flexibilität für den Abbau regelwidriger Schulden bekommen. Statt einheitlicher Vorgaben für alle Länder setzt die Behörde auf individuelle Wege für jedes Land, um Schulden und Defizite langfristig zu senken, wie aus einem am Mittwoch vorgestellten Reformvorschlag hervorgeht. "Wir brauchen finanzpolitische Regeln, die den Herausforderungen dieses Jahrzehnts gerecht werden", sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Unklar war noch, ob die Reformvorschläge für die Bundesregierung akzeptabel sind.

Zentralbank-Ökonom: Briten müssen schlechtere Finanzlage akzeptieren

LONDON - Die Briten müssen nach Ansicht des Chefvolkswirts der Bank of England ihre schlechtere Finanzlage akzeptieren. Nur so könne die hohe Inflation gesenkt werden, zitierten mehrere Medien am Mittwoch Aussagen des Ökonomen Huw Pill in einem Podcast der US-Hochschule Columbia.

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