IG Metall verlangt gezieltere Förderung von Energie- und Wärmebranche

dpa-AFX · Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Die IG Metall verlangt von der Bundesregierung eine entschiedenere Standortpolitik für die Energie- und Wärmebranche. Diese sei mit ihrem Wissen unverzichtbar für das Gelingen der Energie- und Wärmewende, teilte das geschäftsführende Vorstandsmitglied Wolfgang Lemb am Mittwoch in Berlin mit. Di Branchenfirmen hätten eine Schlüsselrolle als Lieferanten von Systemen, Produkten und Komponenten, stünden aber massiv unter Druck.

Bei einer Konferenz der Gewerkschaft mit Betriebsräten war auch der Verkauf des Wärmepumpengeschäfts des hessischen Familienunternehmens Viessmann an den US-Konkurrenten Carrier Global Thema. Lemb begrüßte die Ankündigung von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), die Übernahme zu prüfen. "Die IG Metall erwartet für diese strategisch wichtige Produktion Standortgarantien und Beschäftigungssicherung am Standort Allendorf. Dafür werden wir uns als IG Metall mit aller Kraft einsetzen."

Die Photovoltaik- und Windindustrie steckt nach Einschätzung der IG Metall in einem ruinösen Unterbietungswettbewerb. Die konventionelle Kraftwerks- und Wärmetechnik, die nach wie vor für den Übergang zu einer klimafreundlicheren Wirtschaft benötigt werde, kämpfe mit großen Planungsunsicherheiten. Technologieführer der Energie- und Wärmeerzeugung verließen Deutschland und Europa. Über 60 000 Arbeitsplätze seien in der Branche in den vergangenen Jahren abgebaut worden.

In einer Erklärung verlangten Betriebsräte aus der Energie- und Wärmebranche eine bessere Absicherung und Förderung von Investitionen. Öffentliche Ausschreibungen, Förderungen und Vergabe sollten an industrielle Wertschöpfung in Deutschland sowie an den Erhalt von Standorten und Beschäftigung gekoppelt werden. Es brauche zudem verbindliche Kriterien wie Beschäftigung, Qualifizierung, Mitbestimmung und Tarifbindung. Auch die CO2-Bilanz müsse künftig berücksichtigt werden./hrz/DP/mis

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