Börse am Morgen: Dax erholt sich – Krones übertrifft Erwartungen – Baubranche: Aufträge brechen ein

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Vor dem wichtigen US-Arbeitsmarktbericht hat der Dax am Freitag seinen bisherigen Wochenverlust reduziert. Am Markt wurde die Erholung vor allem auf starke Zahlen von Apple zurückgeführt, die am Vorabend nach Börsenschluss in den USA veröffentlicht worden waren.

Der Leitindex legte nach einer guten Stunde Handel um 0,4 Prozent auf 15.795 Punkte zu. Im Wochenverlauf war er zunächst knapp über die 16.000-Punkte-Marke geklettert, dann aber unter Druck geraten, womit sich aktuell noch ein Wochenminus von einem halben Prozent ergibt.

Der Wochenabschluss hängt nun wohl vom US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag ab - dem letzten Wochen-Highlight nach den Leitzinsentscheidungen der Fed und der EZB. Das beste Szenario für die Börsen wäre es, wenn der US-Arbeitsmarkt sich stabil zeigt, ohne aber überhitzt zu sein. Das steigert die Chance, dass die Fed bei der nächsten Sitzung die Zinserhöhungen aussetzt.

Krones übertrifft im ersten Quartal Erwartungen - Prognose bestätigt

Der Abfüll- und Verpackungsanlagenhersteller Krones ist trotz der jüngsten Schwäche der Wirtschaft in vielen Ländern sehr gut ins Jahr gestartet. Umsatz und Ergebnis legten im ersten Quartal stärker zu als von Experten erwartet.

„Die Investitionsbereitschaft und die Marktaktivitäten der internationalen Getränkeunternehmen sind weiterhin sehr hoch. Damit zeigt sich, dass die Märkte von Krones kaum von Konjunkturschwankungen betroffen sind“, teilte das im SDax notierte Unternehmen. Der Auftragseingang konnte in den drei Monaten bis Ende März im Vergleich zum Vorquartal deutlich zulegen und blieb mit etwas mehr als 1,5 Milliarden Euro nur leicht unter dem „sehr hohen Niveau“ der ersten drei Monate im vergangenen Jahr. Die Prognosen für das laufende Jahr wurden bestätigt.

Zunehmende Probleme im Bausektor - Aufträge brechen ein

„Noch haben die Betriebe im Bausektor gut zu tun, doch wegen steigender Zinsen und höherer Finanzierungskosten brechen die Auftragsvorläufe teils deutlich ein“, sagte Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH).

Er forderte die Politik zum Gegensteuern auf. „Wenn die im Baubereich in den vergangenen Jahren mühsam aufgestockten Kapazitäten nicht wegbrechen sollen, muss Politik die Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigen, für eine verlässliche Förderkulisse sorgen sowie für insgesamt geeignete Rahmenbedingungen zum Beispiel bei Steuern.“

Nach dem aktuellen ZDH-Konjunkturbericht wird vor allem im Wohnungsbau das geschäftliche Umfeld zunehmend geprägt durch die infolge schlechterer Finanzierungskonditionen rückläufigen Bauinvestitionen. Stabilisierend wirkten die in den Vorjahren aufgebauten hohen Auftragsbestände. Die Auftragsbestände aber nehmen ab. Die traditionelle Belebung am Bau im Frühjahr werde voraussichtlich nur schwach ausfallen.

Seit Juni letzten Jahres sind Baugenehmigungen und Order im Wohnungsbau im Rückwärtsgang und das mit zunehmendem Tempo.

Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe kommentierte in dem Konjunkturbericht, insbesondere im Wohnungsbau gehe die Nachfrage zurück. Als Gründe genannt wurden das deutlich erhöhte Niveau der Immobilien-Finanzierungskosten bei abgesenkter Förderung, aber zugleich gestiegenen Energieeffizienzanforderungen.

Die Bauunternehmen verzeichneten demnach im Februar einen Rückgang der Aufträge im Wohnungsbau von 37 Prozent.

Deutschland: Auftragseingang in der Industrie bricht ein

Der Auftragseingang in der deutschen Industrie ist im März eingebrochen. Die Unternehmen erhielten 10,7 Prozent weniger Aufträge als im Vormonat, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mit. Es ist der deutlichste Rückgang seit dem Einbruch in der Corona-Pandemie im April 2020. Analysten hatten mit einem wesentlich kleineren Rücksetzer gerechnet. Auch zum Vorjahresmonat gingen die Aufträge kräftig um 11,0 Prozent zurück.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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