dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 10.05.2023 - 17.00 Uhr

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ROUNDUP/Deutschland: Inflation verliert an Tempo - Preistreiber Nahrungsmittel

WIESBADEN - Der Inflationshöhepunkt in Deutschland scheint überschritten zu sein. Die Teuerung schwächte sich im April den zweiten Monat in Folge ab - allerdings auf weiterhin hohem Niveau. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,2 Prozent. Das Statistische Bundesamt bestätigte am Mittwoch eine erste Schätzung. Im März hatte die Inflationsrate mit 7,4 Prozent erstmals seit August 2022 wieder die 8-Prozent-Marke unterschritten.

ROUNDUP: Inflation in den USA geht nur leicht zurück

WASHINGTON - Die hohe Inflation in den USA zeigt sich nach wie vor von ihrer hartnäckigen Seite. Zwar ist die Teuerung im April weiter zurückgegangen, allerdings nur leicht. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,9 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Das ist der niedrigste Anstieg seit zwei Jahren. Der US-Notenbank Fed dürfte der zähe Rückgang aber nicht gefallen.

ROUNDUP 2/Flüchtlingsgipfel im Kanzleramt: Länder fordern geschlossen mehr Geld

BERLIN - Mit großer Einigkeit sind die Regierungschefs der Länder in die Beratungen über die Folgen der steigenden Zahl von Flüchtlingen und Asylbewerbern gegangen. Hauptstreitpunkt zwischen dem Bund auf der einen und den Ländern und Kommunen auf der anderen Seite ist die Finanzierung der Unterbringung, Versorgung und Integration der Schutzsuchenden.

Gemeinsame Gaseinkäufe in der EU werden weiter vorangetrieben

BRÜSSEL - Die gemeinsamen Gaseinkäufe in der EU werden weiter vorangetrieben. Nachdem europäische Unternehmen in den vergangenen Tagen ihren Bedarf für Erdgas anmelden konnten, hat die EU-Kommission am Mittwoch die erste Ausschreibung für Gaslieferungen gestartet. Internationale Gaslieferanten - mit Ausnahme russischer Firmen - seien nun aufgefordert, Angebote für die Belieferung der europäischen Kunden einzureichen, hieß es am Mittwoch von der Behörde in Brüssel. Die erste Ausschreibungsrunde deckt Gaslieferungen von Juni 2023 bis Mai 2024 ab.

Frankreichs Staatsrat verpflichtet Regierung zu mehr Klimaschutz

PARIS - Frankreichs Staatsrat hat die Regierung zu weiteren Maßnahmen zur Senkung des Ausstoßes von Treibhausgasen verpflichtet. Wie der Staatsrat, das oberste Verwaltungsgericht des Landes, am Mittwoch urteilte, habe die Regierung zwar schon zusätzliche Maßnahmen zur Senkung der Emissionen ergriffen, um das Ziel einer Reduzierung um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 gemäß dem Pariser Klimaabkommen zu erreichen. Der Wille der Regierung sei erkennbar, es gebe aber immer noch keine ausreichend glaubwürdige Garantie für ein Erreichen der Klimaziele. Deshalb wies der Staatsrat die Regierung zu weiteren Maßnahmen bis zum 30. Juni 2024 an. Bis Ende dieses Jahres soll eine Zwischenbilanz vorgelegt werden.

Schweiz nennt Beträge der russischen Zentralbank in der Schweiz

BERN - In der Schweiz liegen insgesamt 7,4 Milliarden Franken (knapp 7,6 Milliarden Euro) an Reserven und Vermögenswerten der russischen Zentralbank. Das berichtete das Wirtschaftsministerium am Mittwoch in Bern. Die Erhebung erfolgte nach dem Beschluss im März, wie in der EU eine Meldepflicht für diese Gelder einzurichten. Jegliche Transaktionen im Zusammenhang mit der Verwaltung dieser Reserven und Vermögenswerte sind seit dem 25. März 2022 verboten.

Arbeitgeberpräsident kritisiert China-Politik der Bundesregierung

BERLIN - Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat die China-Politik der Bundesregierung kritisiert und zu mehr Verlässlichkeit gegenüber dem asiatischen Land aufgerufen. "Es ist grundverkehrt, auf unseren größten Wirtschaftspartner mit Moralpolitik einzutrommeln. Damit sind wir völlig auf dem Holzweg", sagte Dulger dem "Mannheimer Morgen" zufolge am Dienstagabend auf einer Veranstaltung der Zeitung. Er selbst sei ein Freund Chinas, sagte der Heidelberger Unternehmer demnach. "Und wir tun gut daran, unseren chinesischen Partnern immer wieder zu beteuern, dass wir zu unserer Freundschaft stehen."

Italienische Industrie produziert weniger

ROM - Die italienische Industrie hat ein schwaches erstes Quartal mit einem Produktionsrückgang beendet. Im März ging die Gesamtproduktion zum Vormonat um 0,6 Prozent zurück, wie das Statistikamt Istat am Mittwoch in Rom mitteilte. Analysten hatten dagegen mit einem Zuwachs um 0,3 Prozent gerechnet. Gegenüber dem Vorjahresmonat sank die Herstellung deutlich um kalenderbereinigt 3,2 Prozent. Im gesamten ersten Vierteljahr lag die Produktion 0,1 Prozent unter dem Niveau des Schlussquartals 2022.

Bundesbankchef Nagel: EZB könnte mit Zinsanhebungen auf Zielgerade kommen

FRANKFURT - Die Europäische Zentralbank (EZB) ist mit ihrem Inflationskampf laut Bundesbankpräsident Joachim Nagel noch nicht am Ende, nähert sich aber einem wichtigen Zielbereich. Gefragt nach der geldpolitischen Ausrichtung der EZB sagte der Bundesbankchef am Mittwoch im Deutschlandfunk, die Notenbank halte Kurs. Seit Juli vergangenen Jahres seien die Leitzinsen in sieben Schritten um 3,75 Prozentpunkte erhöht worden. "Aber in der Tat, möglicherweise kommen wir dann auf die Zielgerade in dem Sinne, dass wir den Bereich erreichen in der Geldpolitik, der als restriktiv bezeichnet werden kann."

Studie: Immobilienpreise fallen weiter - auch in Großstädten

BERLIN - Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland fallen nach Einschätzung der wichtigsten Finanzierer weiter spürbar. Im ersten Quartal verbilligten sich Wohnungen und Häuser im Schnitt um 2,1 Prozent gemessen am Vorjahreszeitraum, zeigt der am Mittwoch veröffentlichte Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp). Gegenüber dem vierten Quartal 2022 gaben die Preise um 2,0 Prozent nach, so der Verband, der die wichtigsten Immobilienfinanzierer hierzulande vertritt, darunter Deutsche Bank , Commerzbank , Aareal Bank , Landesbanken und große Sparkassen.

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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