Thyssen und Salzgitter loten Co2-freie Produktion bei HKM aus

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Düsseldorf (Reuters) - Die beiden größten deutschen Stahlkonzerne Thyssenkrupp Steel Europe und Salzgitter prüfen bei ihrer gemeinsamen Beteiligung Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) Möglichkeiten für eine klimafreundliche Stahlproduktion.

Die beiden Unternehmen hätten vereinbart, ihre Pläne für eine Dekarbonisierung der HKM weiterzuentwickeln und zu konkretisieren, teilte Thyssenkrupp am Dienstag mit. Dazu wollen Thyssenkrupp und Salzgitter eine Planungsgesellschaft gründen, die noch unter dem Vorbehalt einer fusionskontrollrechtlichen Prüfung steht. Die Anmeldung wurde auf der Internetseite des Bundeskartellamts veröffentlicht. Ein Thyssenkrupp-Sprecher betonte, dass es dabei ausschließlich um HKM gehe und nicht um eine darüber hinaus gehende Zusammenarbeit.

Bei HKM in Duisburg sind knapp 3000 Mitarbeiter beschäftigt. Thyssenkrupp hält 50 Prozent der HKM-Anteile, Salzgitter 30 Prozent und der französische Rohrhersteller Vallourec 20 Prozent. Vallourec hatte allerdings angekündigt, zum Ende 2028 bei dem zweitgrößten deutschen Hüttenwerk auszusteigen. Die beiden deutschen Gesellschafter seien sich einig, dass die mögliche Umsetzung einer Dekarbonisierungsstrategie unter den Vorbehalten von Finanzierbarkeit und Wirtschaftlichkeit stehe, erklärte Thyssenkrupp Steel Europe. Erste Ergebnisse sollen bis Ende 2023 vorliegen.

Die IG Metall hat die drei Gesellschafter aufgefordert, HKM bei der Umstellung auf eine klimaneutrale Stahlproduktion nicht in Stich zu lassen. Bei HKM drohe der Umbau an der Finanzierung zu scheitern.

(Bericht von Tom Käckenhoff, redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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