Dax-Rekord nahe – Fortschritte im US-Schuldenstreit

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Der Dax nimmt am Freitag wegen positiver Vorgaben aus den Vereinigten Staaten das Rekordhoch in den Blick. Der X-Dax signalisierte für den Dax knapp eine Stunde vor dem Börsenstart ein Plus von 0,3 Prozent auf 16 210 Zähler. Damit fehlen dem deutschen Leitindex nur noch gut 80 Punkte oder ein halbes Prozent zum Rekordhoch von gut 16 290 Punkten vom Herbst 2021. Händler begründeten die positive Stimmung am Freitagmorgen mit der Hoffnung auf ein Ende des Streits um die Schuldenobergrenze in den Vereinigten Staaten.

Am Donnerstag war der Dax wegen der Hoffnungen auf eine Lösung im US-Schuldenstreit in einem dünnen Feiertagshandel um 1,33 Prozent auf 16 163 Punkte gestiegen. Der Dax schloss damit erstmals seit Anfang 2022 über der Marke von 16 000 Punkten. Wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und der Zinswende war der deutsche Leitindex im vergangenen Jahr zeitweise bis auf weniger als 12 000 Zähler Ende September abgestürzt, bevor eine rasante Erholung startete.

In den Vereinigten Staaten sieht das Weiße Haus in den Verhandlungen über eine Anhebung der Schuldenobergrenze "stetige Fortschritte". Die US-Regierungszentrale teilte mit, Präsident Joe Biden habe sich im japanischen Hiroshima in einer Schalte von seinem Team in Washington über den Verhandlungsstand informieren lassen. Biden nimmt in Japan am Gipfel der sieben führenden demokratischen Industrienationen teil.

Einzelwerte im Überblick

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Morgen moderat im Plus erwartet. Kursbewegende Nachrichten zu Einzelwerten sind nach "Christi Himmelfahrt" und vor dem Wochenende zunächst nicht in Sicht. Eine neue Kaufempfehlung der Bank Jefferies für die Aktien von SGL Carbon ließen die Papiere des Karbonherstellers auf Tradegate um 1,5 Prozent zulegen

Gewinne an den US-Börsen

An den US-Börsen haben am Donnerstag die konjunktursensiblen Technologiewerte ihre zur Wochenmitte erzielten Gewinne deutlich ausgebaut. Der Leitindex Dow Jones Industrial aber legte nur etwas weiter zu. Insgesamt herrschte weiterhin Zuversicht, dass der politische Streit um die Schuldenobergrenze in der weltgrößten Volkswirtschaft rechtzeitig beigelegt wird. Der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, zeigte sich mit Blick auf eine baldige Einigung zuversichtlich.

Eine Abstimmung im Repräsentantenhaus wäre in der kommenden Woche möglich. Der Dow machte zwischenzeitliche leichte Verluste wett und notierte am Ende 0,34 Prozent im Plus bei 33 535,91 Punkten.

Asien überwiegend positiv

Signale für Fortschritte im US-Schuldenstreit haben die wichtigsten Aktienmärkte in Asien am Freitag gestützt. Der japanische Leitindex Nikkei 225 stieg zuletzt um 0,75 Prozent. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Werten der Börsen in Shenzen und Shanghai gewann 0,07 Prozent, während der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungsregion Hongkong um 1,2 Prozent nachgab.

In den Vereinigten Staaten sieht das Weiße Haus in den Verhandlungen über eine Anhebung der Schuldenobergrenze "stetige Fortschritte".

Renten

Bund-Future 133,94 0,05%

Devisen: Euro zum US-Dollar auf tiefstem Stand seit Ende März

Der Euro hat am Freitag weiter unter Druck gestanden. Mit 1,0760 US-Dollar kostete die Gemeinschaftswährung am Morgen so wenig wie zuletzt Ende März. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag noch etwas höher auf 1,0813 Dollar festgesetzt.

Belastet wurde der Euro zuletzt durch den aufwertenden Dollar. Auftrieb erhielt die US-Währung zum einen durch solide Konjunkturdaten aus den USA. Zudem zeichnet sich eine Lösung im Streit über die Anhebung der amerikanischen Schuldengrenze ab. Der republikanische Mehrheitsführer im Repräsentantenhaus, Kevin McCarthy, äußerte sich am Donnerstag zuversichtlich, dass in der nächsten Woche eine Einigung erzielt werden könnte.

Euro/USD 1,0764 -0,05

USD/Yen 138,4520 -0,18

Euro/Yen 149,0320 -0,25

Ölpreise legen moderat zu

Die Ölpreise sind am Freitag im frühen Handel moderat gestiegen. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli 76,49 US-Dollar. Das waren 63 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Juni-Lieferung stieg um 54 Cent auf 72,40 Dollar.

Auftrieb erhielten die Erdölpreise durch größere Zuversicht im US-Schuldenstreit. Äußerungen des republikanischen Mehrheitsführers im Repräsentantenhaus, Kevin McCarthy, deuten auf die Möglichkeit einer baldigen Einigung hin. Wird die gesetzliche Schuldengrenze nicht zeitnah angehoben, drohen Zahlungsausfälle auf Seiten der USA, was zu schwerwiegenden wirtschaftlichen Problemen führen kann.

Tendenzielle Belastung für den Ölmarkt kommt seit einiger Zeit durch die zögerliche Konjunkturerholung in China. Hinzu kommen Rezessionssorgen in den Vereinigten Staaten. Ausschlaggebend sind vor allem die starken Zinsanhebungen der US-Notenbank Fed zur Bekämpfung der hohen Inflation.

Umstufungen von Aktien

- BERENBERG HEBT ZIEL FÜR MUNICH RE AUF 385 (365) EUR - 'BUY'

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR SILTRONIC AUF 78 (83) EUR - 'HOLD'

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR NAGARRO AUF 136 (174) EUR - 'BUY'

- JEFFERIES STARTET SGL CARBON MIT 'BUY' - ZIEL 10,50 EUR

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR COMMERZBANK AUF 13,40 (12,60) EUR - 'NEUTRAL'

- RBC HEBT ZIEL FÜR WALMART AUF 164 (160) USD - 'OUTPERFORM'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR NUTRIEN AUF 78 (92) USD - 'OVERWEIGHT'

Termine Unternehmen

USA: Deere & Co, Q2-Zahlen

Termine Konjunktur

00:01 DEU: Bundesfinanzministerium, Monatsbericht

01:01 GBR: GfK Verbrauchervertrauen 05/23

01:30 JPN: Verbraucherpreise 04/23

06:30 JPN: Dienstleistungsindex 03/23

08:00 DEU: Erzeugerpreise 04/23

08:00 DEU: Auftragsbestand und -reichweite Verarbeitendes Gewerbe 03/23

EUR: S&P Ratingergebnis Irland, Slowakei

EUR: Moody's Ratingergebnis Italien, Malta, Portugal

Mit Material von dpa

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