Deutsche Bank und andere im Visier britischer Kartellwächter

Reuters · Uhr
Quelle: (c) Copyright Thomson Reuters 2023. Click For Restrictions - https://agency.reuters.com/en/copyright.html

London/Frankfurt (Reuters) - Britische Behörden verdächtigen die Deutsche Bank und andere Geldhäuser der Missachtung von Wettbewerbsregeln bei Geschäften mit Staatsanleihen.

Händler der Institute hätten in Chats wohl sensible Informationen wie beispielsweise Anlagestrategien ausgetauscht, teilte die Wettbewerbsaufsicht CMA am Mittwoch mit. Es sei bislang allerdings unklar, ob Gesetzesverstöße vorlägen. Die Behörde wolle vor einer Entscheidung über das weitere Vorgehen die Stellungnahmen der Institute prüfen. Neben der Deutschen Bank stünden Citigroup, HSBC, Morgan Stanley und die Royal Bank of Canada wegen dieser Ereignisse aus den Jahren 2009 bis 2013 unter Beobachtung.

Die CMA wies darauf hin, dass die Deutsche Bank die Behörde auf mögliche Rechtsverletzungen aufmerksam gemacht habe. Das Geldhaus gehe daher auch bei einer offiziellen Feststellung von Verstößen straffrei aus. Da die US-Bank Citigroup im Verlauf der Ermittlungen eine Beteiligung an den fraglichen Chats eingeräumt habe, müsse sie bei eventuellen Strafen nur einen verringerten Betrag zahlen. Die anderen drei Banken hätten bislang keine Verfehlungen eingeräumt. Eine Sprecherin der Deutschen Bank lehnte einen Kommentar ab und verwies auf die Äußerungen der CMA.

(Bericht von Sinead Cruise, unter Mitarbeit von Tom Sims; geschrieben von Hakan Ersen; redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Neueste exklusive Artikel