Dax Tagesrückblick: Achterbahnfahrt zur Wochenmitte

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Kurz nach der Handelseröffnung um 9 Uhr übernahmen am Vormittag zunächst die Bären das Kommando und schickten den Index zurück in den unteren 15.900er Bereich. Die freundliche Eröffnung an der Wall Street sorgte dann am Nachmittag zunächst für einen erneuten Erholungsschub und Tageshochs nördlich der 16.000er Marke.

Die überraschende Zinserhöhung der Bank of Canada sorgte dann aber am Nachmittag für einen erneuten Stimmungsumschwung und eine weitere Verkaufswelle im deutschen Leitindex. Der Index ging am Ende mit gut 30 Punkten Minus für den Tag bei 15.960 Punkten aus dem Handel.

Infineon war Tagesgewinner mit einem Zuwachs von knapp 2,8 Prozent, gefolgt von Commerzbank (+1,89 Prozent) und Vonovia (+1,11 Prozent).

Das Tabellenende zierte die Aktie der Hannover Rück mit einem Abschlag von 3,8 Prozent im Vergleich zu gestern.

Bewegung am Devisenmarkt

Der Euro hat am Mittwoch seine Vortagesverluste nahezu wettgemacht. Die Gemeinschaftswährung stieg nach einem verhaltenen Start über 1,07 US-Dollar und notierte zuletzt bei 1,0707 Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0717 (Dienstag: 1,0683) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9331 (0,9361) Euro.

Für etwas Schwung sorgten Aussagen des niederländischen Notenbankchefs Klaas Knot. "Die Inflation könnte noch lange Zeit zu hoch bleiben und weitere Zinserhöhungen werden dann notwendig sein", sagte Knot im niederländischen Parlament in Den Haag. Zuvor hatte bereits EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel betont, dass im Kampf gegen die Inflation noch viel zu tun bleibe. Die Europäische Zentralbank wird die Zinsen voraussichtlich nächste Woche am Donnerstag und erneut im Juli anheben. Höhere Zinsen kommen einer Währung in der Regel zugute.

Kanada im Fokus nach Zinsschritt

Zudem legte der kanadische Dollar zum US-Dollar und zum Euro zu. Die kanadische Notenbank erhöhte ihren Leitzins überraschend um 0,25 Prozentpunkte auf 4,75 Prozent. Experten hatten hingegen überwiegend mit einem unveränderten Leitzins gerechnet. "In der Entscheidung spiegelt sich die Auffassung wider, dass die Geldpolitik nicht restriktiv genug war, um Angebot und Nachfrage wieder ins Gleichgewicht zu bringen und die Inflation nachhaltig auf das Zwei-Prozent-Ziel zurückzuführen", schrieb die Notenbank.

Spekulationen über nachlassende Eingriffe der Türkei am Devisenmarkt beschleunigten indes die Talfahrt der Lira. Sie fiel zum Dollar sowie zum Euro um jeweils knapp sieben Prozent und markierte damit abermals historische Tiefstände. Aktuell schwächelt die Wirtschaft des Landes, die Inflation ist hoch. Nun will der wiedergewählte Präsident Recep Tayyip Erdogan mit einem neuen Wirtschaftsteam Vertrauen an den Finanzmärkten zurückgewinnen. Laut Börsianern sollen jetzt staatliche Banken die Verteidigung des Wechselkurses durch den Verkauf von Dollarbeständen beendet haben. Beobachter werteten dies als Zeichen für eine mögliche Abkehr von teuren Eingriffen in den Devisenmarkt.  (mit Material von dpa-AFX)

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