Alexander Mayer

Bitcoin: Kritischer Retest des charttechnischen Supports nach neuem SEC-Angriff

decentralist.de · Uhr
Quelle: CryptoFX/Shutterstock.com

Nach zuletzt eher ruhigen Handelstagen zeigt sich der Krypto-Markt in dieser Woche volatil, denn die SEC hat ihren nächsten Angriff innerhalb ihres Kreuzzuges gegen den Krypto-Sektor gestartet. Die US-Regulierungsbehörde geht nun mit neuen Vorwürfen gegen die US-Krypto-Handelsplattform Coinbase und auch gegen den US-Arm von Binance vor.

Die SEC hat gleich 13 Anklagepunkte gegen Binance US und Changpeng Zhao vorgelegt, darunter den nicht registrierten Handel mit Wertpapieren, eine fehlende Registrierung als Handelsplattform, Broker und Clearingstelle. Auch gegen CZ, den CEO von Binance, ist Anklage erhoben worden. Der BNB-Kurs ist daraufhin deutlich unter Druck geraten und notiert auf Wochensicht gut 10 Prozent tiefer.

Auch gegen Coinbase hat die SEC den Vorwurf erhoben, als nicht registrierte Wertpapier-Handelsplattform zu agieren, Dienstleistungen wie Listings, den Handel mit Wertpapieren, Clearinghouse-Funktionen und Settlement-Funktionen, die im traditionellen Finanzsektor normalerweise getrennt werden, zusammenzuführen und damit einen Interessenskonflikt gegen die eigenen Kunden heraufzubeschwören. Auch gegen einige der auf Coinbase gelisteten Kryptowährungen erhebt die SEC den Vorwurf, als Wertpapier klassifiziert werden zu müssen, darunter Solana, Cardano, Polygon und einige weitere.

Coinbase-CEO Brian Armstrong hat bereits deutliche Gegenwehr angekündigt und die Bereitschaft signalisiert, die aus seiner Sicht untragbaren Vorwürfe der Regulierungsbehörde vor Gericht auszufechten. Der Aktienkurs des an der Nasdaq gelisteten Unternehmens ist nach der Attacke seitens der SEC erheblich unter Druck geraten. Die Ratingagentur Moody´s hat die Bewertung der Krypto-Börse als Reaktion auf die Klage der SEC von „stabil“ auf „negativ“ abgewertet.

Blick auf den Markt

Die Meldung hat zu Wochenbeginn für deutlichen Kursdruck bei Bitcoin und dem restlichen Krypto-Sektor geführt. Während die Einzelwerte Binance und Coinbase besonders in Mitleidenschaft gezogen wurden, konnte der restliche Sektor das Ereignis jedoch schnell wieder abschütteln. Der neuerliche Angriff ist alles andere als erfreulich für die weitere Entwicklung des Sektors, vor allem in den USA, doch es ist auch keine Überraschung mehr, nachdem die SEC bereits Anfang des Jahres ihren Feldzug gegen die US-Krypto-Industrie gestartet hatte.

Bitcoin ist mit einer deutlichen Korrektur bis zurück an die Marke von 25.000$ gefallen und musste zwischenzeitlich wichtige charttechnische Unterstützungen aufgeben, darunter den 200-Wochen-Trend und das sich aus dem einfachen 20-Wochen- und dem exponentiellen 21-Wochen-Trend ergebende Bullmarket-Supportband, konnte diese jedoch im Verlauf der Woche wieder zurückerobern und ein weiteres Mal als charttechnische Unterstützung bestätigen.

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Ein Blick auf den langfristigen Monatschart zeigt, dass das Potenzial für eine Wiederholung eines Szenarios wie 2019 weiterhin bestehen bleibt und sich die derzeitige Rally als Zwischenrally im Jahr vor dem anstehenden Bitcoin-Halving entpuppen könnte, ähnlich wie vor vier Jahren. Dafür spricht die weiterhin unsichere Lage im Makro-Bild, die im weiteren Jahresverlauf für eine deutliche Korrektor an den Gesamtmärkten sorgen und den Krypto-Sektor ebenfalls mit nach unten ziehen könnte.

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Eine Rezession bleibt weiterhin in den Karten. Vor allem ein Blick auf den in der Vergangenheit sehr zuverlässigen Indikator der invertierten Zinskurve an den US-Anleihemärkten signalisiert die Gefahr einer Rezession. Ein mögliches Signal für den Start einer Rezession könnte eine Re-Invertierung sein, da die Märkte dies entsprechend einpreisen und in Anleihen als sichere Häfen fliehen.

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Gegen eine deutliche Korrektur bei Bitcoin und für eine Verlängerung der derzeitigen Rally spricht der starke charttechnische Support, der sich derzeit im Kurs zeigt. Sollte sich Bitcoin jedoch weiterhin an seinen langjährigen Preiszyklen orientieren, dürfte sich ein ausgewachsener neuer Bullenmarkt erst um das Halving Mitte 2024 herum ankündigen.

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