ProSiebenSat.1: Deutlicher Stellenabbau geplant

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Die ProSiebenSat.1-Aktie fährt am Mittwoch weiter Gewinne ein und steigert das Wochenplus auf 7,22 Prozent. Diesmal beflügeln Nachrichten rund um operative Veränderungen das Papier.

Mindestens dreistellige Stellenstreichungen

So beabsichtigt der Konzern laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters im Rahmen einer Umstrukturierung gleich mehrere Hundert Jobs abzubauen. Konkret hieß es dazu von Konzernchef Bert Habets:

Die Verkleinerung, auf die wir uns vorbereiten, ist signifikant umfangreicher als die früheren Umstrukturierungen, die wir in unserer Gruppe hatten.

Konzernchef Bert Habets

Bereits 2019 waren bei dem MDAX-Konzern rund 120 Stellen weggefallen. 

Neue strategische Ausrichtung

Allerdings will ProSiebenSat.1 nicht nur Kosten sparen, sondern sich auch strategisch neu orientieren. So soll wieder mehr Fokus auf Unterhaltung und vor allem auf die Streaming-Plattform Joyn gelegt werden. Zu diesem Zweck hatte man sich auch kürzlich von Vorstand Wolfgang Link getrennt. Aufsichtsratschef Andreas Wiele erklärte den Wechsel so:

Die Neuordnung des Vorstandes ist die logische Konsequenz der Konzentration auf das Entertainmentgeschäft. Hier kann Bert Habets als Vorstandsvorsitzender neue Akzente setzen. Die Verkleinerung des Vorstands steht auch im Einklang mit dem konzernweiten Transformationsprogramm, um Strukturen und Kosten zu optimieren.

Aufsichtsratschef Andreas Wiele

Laut Wiele stehen auch die Großaktionäre MFE-Mediaforeurope und PPF-Gruppe hinter dem Vorhaben. Wie sich aber die MFE-Mediaforeurope nach dem Tod von Silvio Berlusconi verhält, ist noch offen.

Fazit:

Die ProSiebenSat.1-Aktie macht wieder einiges an Boden gut, den sie im Verlauf des Jahres verloren hat.

Allerdings muss die Zukunftsstrategie auch diesmal Früchte tragen, denn das Papier befindet sich erneut auf dem Niveau der Finanzkrise aus 2009. Erste neue Erkenntnisse zu dem Strategiewechsel sollten Anleger am 30. Juni bei der Hauptversammlung erhalten.

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