Lkw-Bauer Daimler Truck sieht anhaltend hohe Nachfrage

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Frankfurt (Reuters) - Daimler Truck kann trotz unsicherer Wirtschaftslage weltweit keine Schwäche am Markt für Nutzfahrzeuge ausmachen.

"Unser Auftragsbestand ist unverändert auf einem sehr hohen Niveau", sagte Daimler-Truck-Chef Martin Daum am Mittwoch auf der virtuellen Hauptversammlung des Dax-Konzerns. "Und alle Zeichen aus den Märkten deuten darauf hin, dass die Nachfrage nach unseren Fahrzeugen und Services auch über 2023 hinaus stark bleibt." Der Auftragseingang des Konzerns im ersten Quartal sei gesunken, weil der Weltmarktführer für Schwerlaster die Orderbücher für 2024 noch nicht geöffnet hatte. Dass als schwächere Dynamik zu interpretieren sei ein Missverständnis. "Für das laufende Jahr sind wir praktisch ausverkauft."

Mit Blick auf den Umschwung von Dieselmotoren zu emissionsfreien Antrieben bekräftigte Daum, dass Daimler Truck weiterhin zweigleisig fährt mit Batterie und Wasserstoff. Letzterer sei als grüner Energieträger, der nach Europa importiert werden könne, unverzichtbar. Für Nutzfahrzeuge allein auf die Batterie zu setzen, erfordere eine von der Dimension her nicht realistische Ladeinfrastruktur. "Das würde den Stromnetzausbau hoffnungslos überfordern. Schon allein aus diesem Grund brauchen wir für Lkw – parallel zur Batterie – in Zukunft auch Wasserstoff." Gleichwohl müsse auch dafür das Tankstellennetz noch aufgebaut werden. Solche Projekten müssten in Europa durch weniger Bürokratie beschleunigt werden.

Bislang setze Daimler Truck auf die Brennstoffzelle, um in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts Wasserstoff-Lkw und einige Jahre später Busse auf den Markt zu bringen. "Aber wir beobachten natürlich auch sehr genau die Diskussion um einen Wasserstoff-Verbrennungsmotor", sagte Daum. Sollte dieser politisch gewollt sein, könne das Unternehmen schnell handeln und entsprechende Fahrzeuge anbieten. Derzeit produzieren die Schwaben acht emissionsfreie Lkw- und Bus-Modelle in Serie. In den USA sind für dieses Jahr zwei weitere vollelektrische Lastwagen geplant. Die Dringlichkeit des Abbaus von CO2-Emissionen nehme weiter zu, wie immer schneller steigende Durchschnittstemperaturen zeigten, sagte Daum. "Wir wollen in unserer Branche den Kampf gegen den Klimawandel anführen."

(Bericht von Ilona Wissenbach, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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