Meinung

Drei Fragen an Bernecker

onvista · Uhr
Quelle: Bernecker

Wie ist der Rücksetzer von 600 Punkten im Dax zu bewerten? Ist die Rekordjagd abgebrochen?

Der DAX gewann seit Sommer letzten Jahres ab 12.000 bis jetzt rd. 33 %, ab Jahresanfang + 17 %. Er ist damit übergekauft. Um diesen Trend zu bestätigen, bedarf es einer Konsolidierung mit den Korrekturen. Dafür gibt es mehrerer Auffanglinien, die im Extremfall bis rd. 14.500 reichen. Mittelwert 15.000. Erst dann geht es weiter, wenn im Zuge des dritten Quartals die Gewinntrends der Unternehmen bestätigt werden. Geduld ist gefragt

Wie bewerten Sie Luxusgüter-Aktien wie Hermes und LVMH aus fundamentaler Sicht? Lohnt hier ein Einstieg?

Alle Luxusaktien waren in den vergangenen Jahren ein Sondertrend. Insbesondere gilt dies für die bekannten Franzosen. Die Märkte dieser Titel sind eng und Familien halten die Mehrheit, sowohl für Hermes als auch LVMH oder Kering bzw. Richemont etc. Auch sind technische Korrekturen wahrscheinlich, aber im deutlich kleineren Umfang. Ähnlich wie die Produkte unter diesem Namen gilt auch dies für die Aktien: Seltenheitswert. Das hat immer einen eigenen Preis. In kleineren Beträgen mitzufahren, macht Sinn.

Schlittern wir in eine Phase der Stagflation? Was bedeutet dies für den Goldpreis?

Die Voraussetzungen für eine Stagflation sind im Ansatz erkennbar, aber bis jetzt nicht bestätigt. Die Weitergabe von steigenden Preisen über die Fertigungskosten und Erzeugerpreise läuft bislang noch unter Kontrolle der Unternehmen, also des Marktes und nicht der Politik. Der Goldpreis bestätigt dies indirekt. Eine echte Inflation und mithin Stagflation würde den Goldpreis nachhaltiger bewegen. Dann begänne die übliche Angst-Hausse im Goldpreis. Rein technisch liegt die entscheidende Grenze für diese Einschätzung bei knapp über 2.000 $ die Unze. Sollte dieser Preis nachhaltig übersprungen werden, ergäbe sich eine Angstphase, wo jeder mitspielen möchte. Das ist abzuwarten.

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