Thyssen-Tochter Nucera macht bei Börsengang Zugeständnisse

Reuters · Uhr

München (Reuters) - Thyssenkrupp verkauft die Aktien seiner Wasserstoff-Tochter Nucera bei deren Börsengang billiger als erwartet.

Die bis zu 30,3 Millionen Aktien sollen zu einem Preis zwischen 19 und 21,50 Euro angeboten werden, wie Thyssenkrupp Nucera am Freitag mitteilte. Das entspricht einem Börsenwert zwischen 2,4 und 2,7 Milliarden Euro. Zuletzt war eine Bewertung von mehr als drei Milliarden Euro erwartet worden. Die Emission bringt Nucera damit zwischen 500 und 566 Millionen Euro, Thyssenkrupp und der italienische Miteigentümer De Nora begnügen sich mit 75 bis 85 Millionen Euro, wenn die Nachfrage groß genug ist. Knapp ein Viertel der Nucera-Aktien wäre damit in den Händen neuer Aktionäre.

Die Papiere können von Montag an bis zum 5. Juli gezeichnet werden, am 7. Juli soll das Unternehmen dann sein Debüt an der Frankfurter Börse feiern. "Wir sind auf Kurs und glauben, dass Thyssenkrupp Nucera mit seinem attraktiven Geschäftsmodell und seiner Technologie zur Herstellung von grünem Wasserstoff in großem Maßstab für den Börsengang bereit ist", sagte Nucera-Chef Werner Ponikwar. Den Erlös will das Unternehmen in das Elektrolyse-Geschäft stecken.

Der Börsengang ist der erste in Deutschland seit fast einem halben Jahr. Starke Schwankungen an den Börsen und unsichere Konjunkturaussichten hatten viele Börsenkandidaten verunsichert. Um die Emission abzusichern, hat Nucera zwei Ankeraktionäre gewonnen: Die Fonds-Tochter von BNP Paribas und der saudi-arabische Staatsfonds PIF haben sich vorab verpflichtet, Nucera-Aktien zu zeichnen. Eine Tochter des Public Investment Fund (PIF) will allein fast ein Viertel der angebotenen Aktien kaufen und käme damit auf sechs Prozent auf Nucera, BNP Paribas Asset Management will bis zu 85 Millionen Euro beisteuern.

Organisiert wird der Börsengang von der Citigroup und der Deutschen Bank.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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