Siemens reduziert Anteil an angeschlagener Siemens Energy

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München (Reuters) - Der Münchner Technologiekonzern Siemens reicht einen Teil seines Siemens-Energy-Aktienpakets an den eigenen Pensionsfonds weiter und reduziert seine Beteiligung damit auf 25,1 Prozent.

Der Fonds, der das Pensionsvermögen der Siemens-Belegschaft verwaltet, bekommt gut 54 Millionen Siemens-Energy-Aktien, die zum Schlusskurs vom Mittwoch einen Wert von gut 850 Millionen Euro haben. "Das ist ein erster konkreter, sichtbarer Schritt", sagte ein Siemens-Sprecher am Mittwochabend. Siemens wolle den Anteil aber schrittweise weiter reduzieren.

Die 2020 abgespaltene, börsennotierte Energietechnik-Sparte hatte vor einer Woche über tiefgreifendere technische Probleme bei der Windkraft-Tochter Siemens Gamesa berichtet und damit die Märkte geschockt. Die Siemens-Energy-Aktie brach um mehr als ein Drittel ein und hat sich seither nur leicht erholt. Am Mittwoch schloss sie mit 15,67 Euro um 6,7 Prozent fester.

Das Aktienpaket von Siemens steht beim Konzern aber mit mehr als 20 Euro je Stück in den Büchern, so dass Finanzvorstand Ralf Thomas die Papiere zum Quartalsende am Freitag voraussichtlich erneut abwerten muss. An der Börse haben die bisher gehaltenen 31,9 Prozent noch einen Wert von knapp vier Milliarden Euro, das ist gut eine Milliarde weniger als Ende März. Künftig erspart sich Thomas wenigstens für die verkauften 54 Millionen Siemens-Energy-Aktien, deren Auf und Ab in der Bilanz nachzuvollziehen. Eigentlich wollte er binnen 18 Monaten nach dem Börsengang bei Siemens Energy aussteigen, doch die Kurskapriolen dort brachten Siemens in Verzug.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Siemens AG Aktien und Beteiligungen an den Siemens Pension-Trust überträgt. Beim IT-Dienstleister Atos ist der Pensionsfonds nach Daten von Refinitiv sogar größter Einzelaktionär. Bei der Abspaltung von Siemens Energy hatte der Pension-Trust bereits 9,9 Prozent der Anteile bekommen, hat diese aber laut Thomas inzwischen komplett verkauft. Zuletzt war in Medien vielfach spekuliert worden, wie Siemens seinen Siemens-Energy-Anteil abbauen könnte. Berichten zufolge gab es Gespräche mit Staatsfonds und Finanzinvestoren, die aber schon vor der jüngsten Gewinnwarnung abgebrochen worden seien.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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