ROUNDUP: Rheinmetall heimst milliardenschweren Auftrag ein - Dax-Spitze

dpa-AFX · Uhr

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die Bundeswehr und die niederländischen Streitkräfte haben beim Rüstungskonzern Rheinmetall Fahrzeuge im Wert von bis zu 1,9 Milliarden Euro bestellt. Konkret handelt es sich um einen Rahmenvertrag über 3058 Caracal-Fahrzeuge, wie der Dax -Konzern am Montag in Düsseldorf mitteilte. Knapp die Hälfte davon sei bereits fest in Auftrag gegeben. Die deutsche Seite zeichnet demnach für rund zwei Drittel des Auftrags verantwortlich, den sie mit Geld aus dem 100 Milliarden Euro schweren Sondertopf bezahlt.

Den Aktien des Rüstungskonzerns verlieh die Nachricht Auftrieb, mit einem Plus von fast drei Prozent setzten sie sich am Nachmittag an die Spitze des Dax. Seit Jahresbeginn stieg der Wert der Papiere bereits um ein Drittel. Auch der Rüstungskonzern Hensoldt war am Montag gefragt. Im unbewegten MDax stachen sie mit einem Plus von rund 2,9 Prozent heraus.

Der Caracal ist eine Art Geländefahrzeug, das wegen seiner kompakten Bauart per Hubschrauber transportiert werden kann. Hervorgegangen ist es aus einer Kooperation mit Mercedes-Benz und Armoured Car Systems. Rheinmetall will die ersten Erprobungsmuster im ersten Quartal 2024 ausliefern. Der Start der Serienauslieferung ist für Anfang 2025 vorgesehen.

"Gemeinsam mit unseren Partnern Mercedes-Benz AG und Armoured Car Systems GmbH haben wir die Fahrzeugproduktion voll industrialisiert, wodurch wir zügig große Stückzahlen liefern können", sagte Björn Bernhard, Geschäftsführer der Rheinmetall Landsysteme, laut Mitteilung. Die Endmontage der bestellten Fahrzeuge werde an zwei Standorten in den Niederlanden erfolgen.

Als größter deutscher Rüstungskonzern ist Rheinmetall auf kräftigem Wachstumskurs, nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 zog die ohnehin schon hohe Nachfrage nach Militärgütern weltweit nochmal an. Der Auftragseingang legte 2022 um 18 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro zu. Bis 2025 peilt der Rüstungs- und Automobilkonzern einen Umsatz von 10 bis 11 Milliarden Euro an, das wäre fast eine Verdopplung binnen vier Jahren./jcf/jha/he

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