Aktien Europa: Stabilisierung setzt sich fort

dpa-AFX · Uhr

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Am Dienstag haben die europäischen Börsen ihre Stabilisierung vom Wochenbeginn fortgesetzt. Gute Vorgaben aus Fernost und von der Wall Street stützten. Der EuroStoxx 50 gewann am Mittag 0,54 Prozent auf 4279,58 Punkte. Der französische Cac 40 entwickelte sich mit plus 0,85 Prozent auf 7204,23 Punkte noch etwas stärker, während der britische FTSE 100 um 0,35 Prozent auf 7248,28 Zähler nachgab.

Marktteilnehmer knüpften Hoffnungen an die US-Inflationsdaten am Mittwoch. "Für die in den vergangenen Tagen wieder von der Angst vor steigenden Zinsen heimgesuchten Märkte dürfte eine weitgehende Bestätigung der Prognose für sehr viel Entspannung sorgen und den Druck vom Aktienmarkt nehmen", so Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets.

Bei den Einzelbranchen setzten die Vorgaben aus Fernost Akzente. Dort waren Immobilienwerte und Rohstofftitel gefragt gewesen. Am Vortag war bekannt geworden, dass China dem angeschlagenen Immobilienmarkt des Landes stärker unter die Arme greifen will. Zudem wurden Chinas Banken zu Verhandlungen mit Immobiliengesellschaften ermutigt, mit dem Ziel, die Kreditrückzahlungen zu verlängern. Damit soll es ermöglicht werden, im Bau befindliche Immobilienprojekte zu Ende zu führen. Auch Bauwerte und Baustoffhersteller profitierten von dieser Entwicklung. So gewannen Saint-Gobain 2,8 Prozent.

Gefragt waren zudem die Luxuswerte wegen der großen Bedeutung des China-Geschäfts. Das Sektorschwergewicht LVMH zog um 1,7 Prozent an, Richemont erhöhten sich im 1,4 Prozent.

Im schwächelnden Autosektor gaben Michelin dagegen um 1,1 Prozent nach. Das Analysehaus Jefferies hatte die Aktie des Reifenherstellers von "Buy" auf "Hold" abgestuft und das Kursziel von 34 auf 28 Euro gesenkt. Analyst Himanshu Agarwal befürchtet eine schleppende Absatzentwicklung. Hinzu kämen immense Übernahmeambitionen des Managements.

Unter den Nebenwerten brachen Sensirion nach einer Gewinnwarnung um 17,2 Prozent ein. Der Sensoren-Hersteller aus der Schweiz hatte das schwierige Marktumfeld zu spüren bekommen und daher die Ziele für 2023 gesenkt./mf/stk

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