Google bringt ChatGPT-Rivalen "Bard" nach Deutschland

Reuters · Uhr

Frankfurt (Reuters) - Ein knappes halbes Jahr nach der offiziellen Vorstellung ist Googles ChatGPT-Rivale "Bard" nun auch in Deutschland verfügbar.

"Ab heute könnt ihr Bard in über 40 Sprachen nutzen, darunter Arabisch, Chinesisch, Deutsch, Hindi und Spanisch", schrieb Jack Krawczyk, leitender Produktmanager der Alphabet-Tochter am Donnerstag in einem Blog-Beitrag. "Außerdem könnt ihr jetzt an mehr Orten in der Welt auf Bard zugreifen, darunter in ganz Europa und Brasilien."

Datenschutz-Bedenken hatten die Freigabe von Googles Künstlicher Intelligenz (KI) in der EU verzögert. Krawczyk zufolge gab es Treffen mit den Aufsehern, um Fragen der Transparenz, Auswahl und Kontrolle aus dem Weg zu räumen. Google-Ingenieur Amar Subramanya ergänzte, dass Nutzer die Verwendung ihrer Daten ablehnen könnten. Sein Unternehmen sieht sich in den USA mit einer milliardenschweren Sammelklage wegen angeblich unerlaubter Nutzung personenbezogener und urheberrechtlich geschützter Informationen für das Training seiner KI konfrontiert.

Seit der Veröffentlichung von ChatGPT durch die Microsoft-Beteiligung OpenAI Ende 2022 haben zahlreiche Firmen eigene Versionen sogenannter Generativer KI vorgestellt. In dieses Rennen steigt auch Elon Musk ein - trotz seines zwiespältigen Verhältnisses zu dieser Technologie. Der Chef des Elektroautobauers Tesla und Eigner des Kurznachrichtendienstes Twitter stellte seine neue Firma xAI vor. Sie soll eine sicherere KI entwickeln.

Programme wie ChatGPT oder Bard können menschliche Interaktion simulieren und anhand weniger Stichworte Texte oder Bilder erstellen. Allerdings fabrizieren sie teilweise auch blanken Unsinn. Kritiker warnen außerdem, dass diese Software für großflächige Desinformationskampagnen genutzt werden kann. Musk hatte daher im Frühjahr gemeinsam mit Experten ein Moratorium für die KI-Entwicklung gefordert. Einige von ihnen sehen sogar eine Gefahr für den Fortbestand der Menschheit.

(Bericht von Hakan Ersen, unter Mitarbeit von Foo Yun Chee. redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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