Brenntag unter Verkaufsdruck nach Analystenkommentar

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Laut der US-Bank JPMorgan ist Brenntag besonders von den sich verschlechternden Geschäftsaussichten in der Chemiebranche betroffen. Daher stufte der Analyst Chetan Udeshi die Aktie des Chemiehändlers in einer am Freitag veröffentlichten Branchenstudie von "Neutral" auf "Untergewichten" herab und senkte das Kursziel von 83 auf 66 Euro. 

Tagesverlierer im Dax

Mit einem Minus von knapp 4 Prozent ziert die Brenntag-Aktie am Mittag das Tabellenende im Dax. Die anhaltende Nachfrageschwäche im Chemiesektor, die sich in zahlreichen Gewinnwarnungen widerspiegelt, erhöht das Risiko einer unerwartet massiven Normalisierung der Ergebnisse auch für die Händler, so der Experte.

Seine Schätzungen für die bereinigten Betriebsergebnisse (EBITDA) von Brenntag und seinen Wettbewerbern IMCD und Azelis in den Jahren 2023 und 2024 liegen unter den Konsensprognosen. Udeshi sieht besonders hohe Ertragsrisiken für Brenntag aufgrund seines starken Engagements auf dem Markt für Basischemikalien, wo der Preisdruck stärker ist. Er stellte außerdem fest, dass das Unternehmen im Vergleich zu 2019 kein Mengenwachstum verzeichnet.

Die Entwicklung der letzten Quartale deutet auch darauf hin, dass die Qualität des Spezialchemikaliengeschäfts von Brenntag deutlich schlechter ist als die von IMCD und Azelis, so der Experte weiter. Dies verringert das Potenzial für eine Ausgliederung dieses Bereichs in naher Zukunft.

JPMorgan stuft IMCD als "Underweight" ein, was bedeutet, dass die Aktie in den nächsten sechs bis zwölf Monaten schlechter abschneiden dürfte als der Sektor.  Die Bank ist der Ansicht, dass die mittel- bis langfristigen Wachstumsaussichten des Sektors attraktiv sind und ein erhebliches Potenzial für wertsteigernde Übernahmen bieten.

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