IG Metall fordert bessere Personalausstattung in Tesla-Werk Grünheide

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Frankfurt (Reuters) - Die IG Metall kritisiert die Arbeitsbedingungen bei Tesla im Werk Grünheide in Brandenburg.

Die angekündigten Ausbaupläne stünden "in krassem Widerspruch zu dem, was die Beschäftigten vor Ort gerade erleben: Trotz hoher Krankenstände wird in erheblichem Umfang Personal abgebaut", erklärte der Bezirksleiter der Gewerkschaft für Berlin-Brandenburg-Sachsen, Dirk Schulze, am Montag. "Da die Produktionsziele jedoch nicht nach unten korrigiert werden, steigt der Druck auf die verbliebenen Kolleginnen und Kollegen."

Bei Tesla war zunächst keine Stellungnahme erhältlich. Laut IG Metall wurden alleine im vergangenen Monat fast 200 Stammbeschäftigte gekündigt oder unterschrieben Aufhebungsverträge. Dazu seien im mittleren dreistelligen Bereich Leiharbeitskräfte abgemeldet worden. "Viele von ihnen machen seit Monaten jede Sonderschicht mit, da sie auf eine Festanstellung hoffen. Die verkleinerten Schichten sollen nun weiterhin 5.000 Fahrzeuge in der Woche herstellen."

Der Antrag des US-Autobauers auf Verdoppelung seiner Kapazitäten in Grünheide auf eine Million Autos pro Jahr soll nach Angaben von Brandenburgs Umweltministerium ab dem 19. Juli online und für die Anwohner zugänglich sein. Diese können bis

Mitte September Einspruch gegen den Antrag einlegen. Die Ausbaupläne sollen zu eine Aufstockung der 12.000 Arbeitsplätze führen, die für die erste Ausbauphase von Teslas erstem europäischen Produktzentrum geplant sind. Von diesen wurden bisher etwa 11.000 eingestellt.

Tesla hatte im vergangenen Monat erklärt, in Grünheide nicht mehr so viele Leiharbeiter wie in der Hochlaufphase zu benötigen und deren Zahl zu reduzieren. Für das zweite Quartal würden auch keine außerplanmäßigen Sonderschichten an Samstagen benötigt, da die Produktionsziele auch ohne diese erreicht würden.

(Bericht von Victoria Waldersee und Patricia Weiß. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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