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BlackRock Marktausblick: Widerstandsfähigkeit inmitten von Herausforderungen

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In dieser Woche kommen im indischen Gandhinagar die Finanzminister und Zentralbankgouverneure der G20 zusammen.

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Das Update zur Woche mit Ann-Katrin Petersen, Senior Kapitalmarktstrategin bei BlackRock





Widerstandsfähigkeit inmitten von Herausforderungen

In dieser Woche kommen im indischen Gandhinagar die Finanzminister und Zentralbankgouverneure der G20 zusammen. Die führenden Industrie- und Schwellenländer – die G20-Staaten repräsentieren knapp über 80% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP), drei Viertel des Welthandels und rund zwei Drittel der Weltbevölkerung – stimmen sich dort über wirtschafts- und finanzpolitische Maßnahmen ab. Keine triviale Aufgabe angesichts erstens einer geopolitisch und geoökonomisch zersplitterteren Weltwirtschaft als vor Ausbruch der Pandemie und des Ukraine-Krieges, zweitens hartnäckiger Inflation und drittens einem überraschend widerstandsfähigen, jedoch insgesamt kraftlosen globalen Wirtschaftswachstum.

Keine unbeschwerte Sommerlaune: Treffen der Finanzminister und Zentralbankgouverneure der G20 in Indien

Von unbeschwerter sommerlicher Ferienlaune zumindest dürfte nicht allen Ortens zu berichten sein. Unter der Oberfläche eines vergleichsweise resilienten globalen Wachstumspfads bleiben sektorale und regionale Divergenzen ausgeprägt. So steht der andauernden Schwäche im verarbeitenden Gewerbe in den G20-Ländern ein (noch) robuster Dienstleistungssektor gegenüber, untermauert durch die festen Arbeitsmärkte in Industrieländern wie den USA, Großbritannien und dem Euroraum. Allerdings dürften nicht letztere, sondern vielmehr der asiatisch-pazifische Raum im Jahr 2023 als globaler Wachstumsmotor positiv hervorstechen. Der Internationale Währungsfonds rechnet mit einem Beitrag der Region zum globalen Wachstum von über 70%. Zweifelsohne hat der kraftvolle Post-Covid-Neustart in Ostasien im zweiten Quartal an Schwung verloren, macht jedoch weitere wirtschaftspolitische Stimuli wahrscheinlich. Derweil ist die Euroraum-Wirtschaft im Winterhalbjahr infolge der Energiepreiskrise bereits in eine milde Rezession gerutscht. Dagegen hat sich die US-Konjunktur bis zuletzt recht wacker geschlagen, trotz der scharfen Anhebung der US-Leitzinsen um beachtliche fünf Prozentpunkte seit März 2022. Am Dienstag richtet sich das Augenmerk auf die US-Einzelhandelsumsätze für Juni und Hinweise darauf, inwiefern die Unterstützung der Verbraucher für die Konjunktur bereits nachlässt.

Erleichterung: US-Inflationsrückgang sorgt für Kurssprünge nicht nur an den Rentenmärkten

Für erfreulicheren Gesprächsstoff sollte daher, ebenso wie jüngst an den Kapitalmärkten, in Gandhinagar sorgen, dass nicht nur die weltweite Gesamtinflation ihren Höhepunkt erreicht zu haben scheint, sondern auch die Kerninflation etwas zurückgegangen ist, innerhalb der G20 insbesondere in Indien. An den internationalen Börsen und insbesondere Rentenmärkten schürte der überraschend kräftige Inflationsrückgang in den USA im Juni in der vergangenen Woche Hoffnungen auf eine weniger aggressive Geldpolitik und löste entsprechend Kurssprünge aus. Die Renditen zwei- und zehnjähriger US-Staatsanleihen verzeichneten den stärksten wöchentlichen Rückgang seit den Unruhen im Bankensektor vom März. Die US-Aktienmärkte kletterten auf 15-Monats-Höchststände. Nichtsdestotrotz verharrt in den meisten G20-Ländern – insbesondere in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften – die Teuerung weiterhin merklich über den Preisstabilitätsmandaten der Zentralbanken.

Die eigentliche Überraschung der vermeldeten US-Inflationszahlen bestand weniger in den fallenden Güterpreisen, sondern darin, dass die Kerninflation im Dienstleistungssektor ohne Wohnimmobilien im Monatsvergleich unverändert blieb, trotz des weiterhin kräftigen Lohnwachstums. Gut möglich, dass es sich um einen Ausreißer handelt. Wir gehen davon aus, dass Knappheiten am Arbeitsmarkt die Kerninflation bis auf Weiteres hoch halten und die Fed dazu zwingen, ihre Geldpolitik restriktiv zu halten. Die Frage nach der Dauer der Hochzinsphase ist in dieser Phase des Straffungszyklus wichtiger als die Frage, wo sich die nahenden, jedoch noch nicht erklommenen Leitzinsgipfel von Fed, Europäischer Zentralbank (EZB) und Bank of England letztlich befinden. In großen Schwellenländern wie Brasilien und Mexiko dagegen kühlt sich die Inflation so weit ab, dass Leitzinssenkungen in den kommenden Monaten möglich sind.

Ergo: Das gesamtwirtschaftliche Kapitalmarktumfeld in den USA und in Europa bleibt geprägt von anhaltend hohen Zinsen, die ihre volle Bremswirkung auf die Konjunktur und Unternehmensgewinne noch entfalten dürften. Unserer Einschätzung nach begünstigt ein anhaltend straffes Zinsumfeld in einer Welt, die von Angebotsknappheiten geprägt bleibt, nach wie vor Zinspapiere am Anleihemarkt, insbesondere bei kürzeren Restlaufzeiten und bonitätsstarken Unternehmensanleihen, sowie einen selektiveren Ansatz an den Aktienmärkten. Die Streuung der im Portfolio enthaltenen Anlageklassen muss noch breiter und gezielter gestaltet werden. In diesem Kontext bevorzugen wir mit Blick auf die kommenden sechs bis zwölf Monate unverändert Vermögenswerte aus Schwellenländern.

Nach „heimlicher Rallye“: Schwellenländer bieten weiterhin Chancen

Auch innerhalb der Anlageklassen bleibt dabei Fingerspitzengefühl gefragt. An den Börsen haben Schwellenländeraktien außerhalb Ostasiens eine „heimliche“ Rallye mit zweistelligen Zuwächsen in ganz Lateinamerika und anderen Teilen Asiens hingelegt. Wir erwarten dort mehr Aufwärtspotenzial bei attraktiveren Bewertungen im Vergleich zu den Industrieländern, da sich die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und Konjunkturaussichten in den Schwellenländern aufhellen dürften, selbst wenn der Post-Covid-Neustart in Ostasien ins Stocken gerät. Mittelfristig könnte der Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft eine wichtige Chance für Lateinamerika darstellen, insbesondere für Länder, die über große Reserven wichtiger Ressourcen wie Kupfer und Lithium verfügen. Die Neuverkabelung der Lieferketten aufgrund der sich abzeichnenden geopolitischen Fragmentierung könnte zudem erhebliche Auswirkungen auf Länder wie Mexiko haben, die beispielsweise davon profitieren könnten, wenn US-Unternehmen ihre Produktion näher an ihre Heimat verlegen.

Im Rentenmarktsegment waren wir darüber hinaus bereits im März taktisch zu einer Übergewichtung von Schwellenländeranleihen in Lokalwährung übergegangen, angesichts auskömmlicherer Renditen bei verbesserten Leistungsbilanzen, einem weniger festen US-Dollar sowie der Aussicht auf sich einengende Spreads in diesem Jahr gegenüber US-Staatsanleihen. Das Renditeniveau bleibt attraktiv, aber die inzwischen bereits erfolgte Spread-Einengung veranlasst uns, einen Wechsel zu Hartwährungsanleihen in Betracht zu ziehen, die typischerweise in US-Dollar ausgegeben werden. Innerhalb von Lokalwährungsanleihen der Schwellenländer fallen Mexiko wegen seiner Qualitätsorientierung und Brasilien wegen seines beachtlichen Renditezuschlags (Carry) ins Auge.

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