Dax Tagesrückblick: Allzeithoch in Sicht nach EZB-Zinserhöhung

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Der Index pulverisierte bereits am Vormittag die Widerstandszone der vergangenen Handelstage um 16.200 Punkte und blickte im Anschluss nicht mehr zurück. Auch die (erwartete) Zinserhöhung um 25 Basispunkte war kein Stolperstein mehr für die Käuferseite.

Der Index ging am Ende des Tages mit einem Plus von über 270 Punkten bei 16.404 Punkten aus dem Handel - mehr als 400 Punkte nördlich des gestrigen Tagestiefs. Ein neues Allzeithoch oberhalb von 16.430 Punkten scheint aktuell nur eine Frage der Zeit zu sein.

Infineon-Aktie legt 5 Prozent zu

Die Chip-Aktie profitierte von guten zahlen des Konkurrenten STMicroelectronis und war mit einem Zugewinn von 5,5 Prozent Tagesgewinner im Dax40. Heidelberg Materials waren ebenfalls gefragt und legten 5 Prozent zu. das Unternehmen hatte mit Vorlage seiner Quartalszahlen die Jahresziele angehoben.

Die Anteilsscheine der Deutschen Bank zierten mit einem Abschlag von über 3 Prozent das Tabellenende im DAX40. Die Zinserhöhungsphantasie scheint erst einmal raus zu sein nach dem heutigen Zinsschritt der EZB.

US-BIP besser als erwartet

Die US-Wirtschaft ist im Frühjahr stärker gewachsen als erwartet. Im zweiten Quartal stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zum Vorquartal auf das Jahr hochgerechnet um 2,4 Prozent, wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington nach einer ersten Schätzung mitteilte. Im ersten Quartal war die weltgrößte Volkswirtschaft etwas schwächer um annualisiert 2,0 Prozent gewachsen. Analysten hatten ein leichtes Abbremsen auf im Schnitt 1,8 Prozent erwartet.

EUR/USD sackt nach EZB-Entscheid 150 Pips ab

Der Kurs des Euro ist am Donnerstag nach geldpolitischen Beschlüssen der Europäischen Zentralbank (EZB) stark gefallen. Am Nachmittag rutschte die Gemeinschaftswährung bis auf 1,0988 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit zwei Wochen. Am Morgen wurde der Euro noch bei 1,1150 Dollar gehandelt.

Die EZB hatte am frühen Nachmittag die Leitzinsen im Kampf gegen die Inflation um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Die mittlerweile neunte Zinserhöhung in Folge war am Markt fest erwartet worden. Weniger klar bleibt hingegen der weitere geldpolitische Kurs der EZB. Aus der Stellungnahme der Notenbank zur Zinsentscheidung und den anschließenden Aussagen der EZB-Präsidentin Christin Lagarde konnten Anleger keine klaren Hinweise für die nächste Zinsentscheidung im September entnehmen.

Lagarde machte deutlich, dass künftige Zinsentscheidungen von der weiteren Entwicklung der Konjunkturdaten abhängig seien. Nach den starken Zinserhöhungen der EZB im Verlauf eines Jahres hat sich die Inflation zwar spürbar abgeschwächt, die Inflationsrate liegt aber immer noch über dem von der EZB anvisierten Ziel von mittelfristig zwei Prozent.

Neben der Spekulation auf ein Ende der Zinserhöhungen wurde der Euro am Nachmittag zudem durch starke US-Konjunkturdaten unter Druck gesetzt. Wöchentliche Kennzahlen vom Arbeitsmarkt waren überraschend robust und Daten zum amerikanischen Auftragseingang unerwartet stark ausgefallen.  (mit Material von dpa-AFX)

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