Aktien New York Ausblick: Weitere Verluste erwartet

dpa-AFX · Uhr

NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte dürften ihre Verlustserie der vergangenen zwei Handelstage am Donnerstag fortsetzen. Noch immer wirke nach, dass die Ratingagentur Fitch den USA die begehrte Spitzennote für die Bonität entzogen habe, hieß es aus dem Handel. Dieser Schritt hatte am Mittwoch für klare Verluste an den US-Börsen gesorgt. Frische US-Arbeitsmarktdaten hatten vorbörslich kaum Einfluss auf die Leitindizes. So sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Vorwoche etwas stärker als erwartet gestiegen.

Rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial 0,2 Prozent tiefer bei 35 203 Punkten, nachdem er tags zuvor rund 1 Prozent verloren hatte. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 wird 0,6 Prozent im Minus erwartet.

Die Volatilität an den Aktienmärkten sei plötzlich wieder auf dem Radar zu sehen, was nichts Gutes für die weitere Entwicklung verheiße, sagte ein Börsianer. Der VIX-Index, der die Schwankungsintensität an den Aktienbörsen misst, notierte zuletzt bei gut 17 Punkten und damit auf dem höchsten Stand seit zwei Monaten. Dies sei im historischen Vergleich zwar immer noch niedrig, aber der überraschende Anstieg in dieser Woche könne dazu führen, dass einige der Marktkräfte, die hinter der diesjährigen Rally stehen, die Richtung wechseln, hieß es.

Aus Unternehmenssicht nimmt die Berichtssaison weiter ihren Lauf. So sieht Qualcomm keine baldige Erholung der weltweiten Smartphone-Verkäufe und reagiert mit einem weiteren Stellenabbau. Der Halbleiterkonzern rechnet für dieses Jahr mit einem Schrumpfen des Smartphone-Marktes im hohen einstelligen Prozentbereich. Im vergangenen Quartal lastete der Rückgang der Smartphone-Verkäufe weiter schwer auf dem Qualcomm-Geschäft. Der Umsatz fiel im Jahresvergleich um 23 Prozent, der Gewinn sackte um gut die Hälfte ab. Die Qualcomm-Papiere brachen im vorbörslichen Handel um 9,5 Prozent ein.

Die Aktien von Paypal sackten vorbörslich um 9,0 Prozent ab, nachdem der Zahlungsdienstleister eine sinkende Profitabilität im zweiten Quartal bekannt gegeben hatte. Analyst Tien-tsin Huang von JPMorgan senkte sein Kursziel von 103 auf 90 US-Dollar. Er fürchtet zudem, dass erste Anzeichen einer grundsätzlichen Verbesserung und eine vor dem Ende stehende Chefsuche noch nicht ausreichen dürften, um die Anlegerstimmung schnell zu beleben.

Dagegen ging es für die Papiere von Moderna vorbörslich um 1,1 Prozent nach oben. Der Impfstoffhersteller hob seine 2023er Umsatzprognose für den Covid-19-Impfstoff an und schloss Verträge mit der japanischen Regierung sowie mehreren US-Gesundheitsunternehmen ab, da die US-Regierung die Kostenübernahme für die Impfung weitgehend einstellt. Für das zweite Quartal meldete Moderna einen Umsatz, der die durchschnittliche Analystenschätzung übertraf.

Die Anteilsscheine von ConocoPhillips fielen vorbörslich um 1,8 Prozent. Der Ölkonzern verbuchte im zweiten Quartal einen sinkenden Gewinn zum Vorjahr, der aber die durchschnittliche Marktschätzung übertraf./edh/jha/

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