OTS: ProSiebenSat.1 Media SE / ProSiebenSat.1 schließt zweites Quartal 2023 ...

dpa-AFX · Uhr
    ProSiebenSat.1 schließt zweites Quartal 2023 im Rahmen der Erwartungen
ab
Unterföhring (ots) -

- Konzernumsatz wie angekündigt unter Vorjahr: Aufgrund der anhaltenden
  Konjunkturschwäche in der DACH-Region sowie Konsolidierungseffekten
  verringerte sich der Konzernumsatz im zweiten Quartal 2023 auf 868 Mio Euro
  (Vorjahr: 1.043 Mio Euro).
- TV-Werbemarkt weiter von Konsumzurückhaltung geprägt, Umsatzplus im
  Digitalgeschäft: Die TV-Werbeumsätze in der DACH-Region gingen im zweiten
  Quartal im Vergleich zum Vorjahr zurück. Das Wachstum der digitalen & smarten
  Werbeerlöse setzte sich fort, unter anderem getrieben von Joyn.
- Ergebnis vor allem aufgrund der geringeren Profitabilität des Werbegeschäfts
  gesunken: Das adjusted EBITDA des Konzerns lag im zweiten Quartal mit 79 Mio
  Euro (Vorjahr: 155 Mio Euro) wie erwartet deutlich unter Vorjahr.
- Finanzausblick bestätigt: Basierend auf den Prognosen der
  Wirtschaftsforschungsinstitute erwartet ProSiebenSat.1 eine im Vergleich zum
  Vorjahr verbesserte konjunkturelle Entwicklung im zweiten Halbjahr mit
  entsprechend positiven Auswirkungen auf den Werbemarkt in der DACH-Region.
- Starker Fokus auf Kosteneffizienz: Ziel sind klar auf die digitale
  Transformation ausgerichtete Prozesse und eine wettbewerbsfähige Kostenbasis,
  um gleichzeitig Spielraum für strategisch wichtige Investitionen zu haben.

Unterföhring, 3. August 2023. Die ProSiebenSat.1 Group hat das zweite Quartal
2023 wie erwartet abgeschlossen: Vor dem Hintergrund des weiter herausfordernden
makroökonomischen Umfelds in der DACH-Region lag der Konzernumsatz in diesem
Zeitraum mit 868 Mio Euro um 17 Prozent unter Vorjahr (Vorjahr: 1.043 Mio Euro).
Insbesondere das TV-Werbegeschäft war im zweiten Quartal weiterhin von der
anhaltenden Konsumzurückhaltung beeinflusst, wenngleich etwas weniger ausgeprägt
als noch im ersten Quartal. Daneben wirkten sich Konsolidierungseffekte negativ
auf die Umsatzentwicklung des Konzerns aus. Organisch1, also bereinigt um
Portfolio- und Währungseffekte, ging der Umsatz entsprechend um 10 Prozent
zurück. Diese Entwicklungen kennzeichneten auch die Halbjahresperiode: So
verzeichnete der Konzern auf Halbjahressicht einen Umsatz von 1.683 Mio Euro
(Vorjahr: 1.983 Mio Euro) und damit einen Rückgang um 15 Prozent bzw. organisch1
um 9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Bert Habets, Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media SE: "Das zweite
Quartal war wie erwartet weiter von einem schwachen TV-Werbemarkt geprägt. Dies
unterstreicht einmal mehr, wie entscheidend es ist, dass wir uns bei
ProSiebenSat.1 auf unser Digitalgeschäft fokussieren. Wir richten unsere
Organisation und Prozesse klar auf unsere digitale Transformation aus. Bei
unserer Streaming-Plattform Joyn sehen wir hier bereits erste positive
Ergebnisse: Der Start in Österreich war erfolgreich, die Werbeumsätze auf der
Plattform wachsen und die Video Viewtime ist im zweiten Quartal um 6 Prozent auf
6,5 Mrd gesehene Minuten gestiegen. Diesen Weg gehen wir konsequent weiter,
kombiniert mit unserem starken Fokus auf Kosten und Effizienz. Mit der nun
angestoßenen organisatorischen und strategischen Neuausrichtung schaffen wir die
Grundlage, um unsere Wachstumsstrategie konsequent umzusetzen."

Operative Entwicklung

Im zweiten Quartal 2023 verzeichnete der Außenumsatz des Segments Entertainment
mit 592 Mio Euro einen Rückgang um 21 Prozent (Vorjahr: 748 Mio Euro). Vor dem
Hintergrund des rezessiven gesamtwirtschaftlichen Umfelds investierten
Werbekunden wie erwartet weiterhin nur zurückhaltend in TV-Werbung. Entsprechend
lagen die Werbeerlöse des Segments in der DACH-Region im zweiten Quartal um 9
Prozent unter Vorjahr. Dabei hat das Wachstum der digitalen & smarten
Werbeerlöse teilweise den Rückgang der TV-Werbeerlöse kompensiert. Die digitalen
& smarten Werbeerlöse verzeichneten in der DACH-Region ein Plus von 5 Prozent,
vor allem getrieben durch die Streaming-Plattform Joyn und den Audio-Bereich.
Der Segmentumsatz ist zudem deutlich von einem Konsolidierungseffekt geprägt:
Das zum 1. Juli 2022 veräußerte US-Produktionsgeschäft der Red Arrow Studios
hatte im zweiten Quartal des Vorjahres noch einen Umsatz in Höhe von 75 Mio Euro
beigetragen. Organisch1 lag der Segmentumsatz entsprechend im zweiten Quartal um
13 Prozent unter Vorjahr. Diese Effekte prägten auch die Umsatzentwicklung des
Segments im ersten Halbjahr: Der Außenumsatz verzeichnete hier einen Rückgang
von 21 Prozent auf 1.119 Mio Euro (Vorjahr: 1.410 Mio Euro) bzw. organisch1 um
13 Prozent.

Der Außenumsatz im Segment Commerce & Ventures ist hingegen erneut gewachsen und
lag im zweiten Quartal 2023 mit 169 Mio Euro um 3 Prozent über dem Vorjahr
(Vorjahr: 164 Mio Euro). Organisch1 betrug das Wachstum ebenfalls 3 Prozent.
Treiber war das Online-Vergleichsportal Verivox (Consumer Advice). So profitiert
Verivox seit Jahresbeginn von der Entspannung an den Energiemärkten und wächst
seither wieder dynamisch und profitabel. Zudem stieg trotz anhaltender
Konsumzurückhaltung in der DACH-Region der Umsatz des Beauty &
Lifestyle-Geschäfts mit flaconi. Demgegenüber war das Media-for-Revenue- und
Media-for-Equity-Geschäft der SevenVentures wie erwartet rückläufig, was unter
anderem auf das schwache Werbemarktumfeld zurückzuführen ist. In den Monaten
Januar bis Juni 2023 wuchs der Segmentumsatz insgesamt um 9 Prozent auf 340 Mio
Euro (Vorjahr: 311 Mio Euro) bzw. organisch1 um 10 Prozent. Auch hier konnte das
starke Wachstum im Digital- und Commerce-Portfolio, insbesondere getrieben von
Verivox und flaconi, den Umsatzrückgang der SevenVentures mehr als kompensieren.

Der Außenumsatz im Segment Dating & Video belief sich im zweiten Quartal 2023
auf 107 Mio Euro, das ist ein Minus von 18 Prozent (Vorjahr: 130 Mio Euro),
bereinigt um Währungseffekte von 16 Prozent. Im vergangenen Jahr sind strengere
Regelungen in Bezug auf faire Verbraucherverträge in Deutschland in Kraft
getreten, die insbesondere die Abo-Modelle der Plattformen Parship und
ElitePartner betreffen und sich im zweiten Quartal deutlich auf die
Umsatzentwicklung ausgewirkt haben. Daneben ist der Bereich Dating durch die
anhaltende Konsumzurückhaltung in der DACH-Region geprägt. Gleichzeitig
entwickelten sich die Video-Umsätze in einem wettbewerbsintensiven Umfeld
rückläufig, nachdem das Angebot während der COVID-19-Pandemie von einem
gestiegenen Nutzungsverhalten sowie von Stimulus-Zahlungen in den USA profitiert
hatte. Auf Halbjahressicht verringerte sich der Segmentumsatz um 14 Prozent auf
225 Mio Euro (Vorjahr: 262 Mio Euro), bereinigt um Währungseffekte ist dies ein
Minus von 15 Prozent.

Vor allem der Umsatzrückgang des hoch profitablen Werbegeschäfts beeinträchtigte
die Ergebnisgrößen des Konzerns deutlich, hinzu kamen negative Effekte aus der
Vollkonsolidierung von Joyn: Das adjusted EBITDA verringerte sich im zweiten
Quartal 2023 um 49 Prozent auf 79 Mio Euro (Vorjahr: 155 Mio Euro). Auf
Halbjahressicht betrug das adjusted EBITDA des Konzerns 133 Mio Euro (Vorjahr:
267 Mio Euro). Entsprechend ging das adjusted net income (bereinigter
Konzernüberschuss) ebenfalls deutlich zurück und belief sich im zweiten Quartal
auf 4 Mio Euro (Vorjahr: 64 Mio Euro); im Halbjahresvergleich sank es auf minus
11 Mio Euro (Vorjahr: 101 Mio Euro). Das net income (Konzernergebnis) betrug im
zweiten Quartal minus 56 Mio Euro (Vorjahr: -30 Mio Euro). Maßgeblichen Einfluss
darauf hatte die Bildung einer Restrukturierungsrückstellung in Höhe von 58 Mio
Euro im Rahmen der bereits angekündigten Neuausrichtung des Konzerns. Vor diesem
Hintergrund verzeichnete das Konzernergebnis auf Halbjahressicht einen Rückgang
auf minus 86 Mio Euro (Vorjahr: -11 Mio Euro).

Die adjusted EBITDA-Entwicklung wirkte sich auch auf weitere wichtige Kennzahlen
der ProSiebenSat.1 Group aus: Der Verschuldungsgrad lag zum 30. Juni 2023 bei
3,3x (31. Dezember 2022: 2,4x; 30. Juni 2022: 2,4x2); die
Netto-Finanzverbindlichkeiten des Konzerns beliefen sich zum 30. Juni 2023 auf
1.782 Mio Euro (31. Dezember 2022: 1.613 Mio Euro; 30. Juni 2022: 1.881 Mio
Euro2). Damit haben sich diese im Vergleich zum Ende des Vorjahresquartals um 99
Mio Euro verbessert, jedoch gegenüber dem Jahresende 2022 um 169 Mio Euro
verschlechtert. Dies liegt insbesondere in der Cashflow-Entwicklung des Konzerns
und deren üblicher Saisonalität begründet.

Martin Mildner, Finanzvorstand der ProSiebenSat.1 Media SE: "Wie erwartet und
auch angekündigt haben die schwache Konjunktur und ihre Konsequenzen für
Konsumstimmung und Werbeausgaben unsere Ergebnisse im zweiten Quartal sowie im
gesamten ersten Halbjahr stark beeinträchtigt. Demgegenüber konnten wir jedoch
ein gutes Wachstum mit unseren Digitalangeboten, etwa bei Joyn und unserem
Podcast-Geschäft, sowie unseren Commerce-Plattformen wie Verivox und flaconi
verzeichnen. In der zweiten Jahreshälfte erwarten wir im Zuge einer im Vergleich
zum Vorjahr aufgehellten konjunkturellen Entwicklung eine Erholung unseres
Werbegeschäfts und damit deutliche Aufholeffekte bei Umsatz und Ergebnis. Dabei
gehen wir für das dritte Quartal aktuell davon aus, dass sich das adjusted
EBITDA der Gruppe im Vorjahresvergleich stabil entwickelt. Gleichzeitig
fokussieren wir uns darauf, unser Kostenprogramm konsequent umzusetzen, um die
Profitabilität von ProSiebenSat.1 langfristig zu verbessern."

Ausblick

ProSiebenSat.1 bestätigt die Prognose3 des Konzerns für das Geschäftsjahr 2023
unter der Annahme, dass sich die Konjunktur in der DACH-Region im zweiten
Halbjahr 2023 entsprechend der aktuellen Erwartungen der
Wirtschaftsforschungsinstitute erholt. Der Konzern dürfte als frühzyklisches
Unternehmen von dieser prognostizierten konjunkturellen Erholung in der zweiten
Jahreshälfte 2023 profitieren, da vor allem die hochmargigen Werbeerlöse eng mit
der makroökonomischen Entwicklung korrelieren. Dabei sind insbesondere die
letzten vier Monate des Jahres entscheidend, da diese die umsatz- und
ergebnisstärkste Zeit für das Werbegeschäft von ProSiebenSat.1 sind.

Auf dieser Grundlage rechnet die ProSiebenSat.1 Group im Gesamtjahr 2023
unverändert mit einem Konzernumsatz von rund 4,10 Mrd Euro mit einer Varianz von
plus/minus 150 Mio Euro (währungs- und portfoliobereinigter Vorjahreswert: 4,02
Mrd Euro4) sowie einem adjusted EBITDA von rund 600 Mio Euro mit einer Varianz
von plus/minus 50 Mio Euro (währungs- und portfoliobereinigter Vorjahreswert:
623 Mio Euro5). In dieser Erwartung sind negative Konsolidierungseffekte in Höhe
eines mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrags aus der vollständigen
Übernahme der Streaming-Plattform Joyn enthalten. Ebenfalls reflektiert sind
hier gegenläufige, für 2023 anteilig wirksame Effekte aus dem zu Jahresbeginn
angestoßenen Kostenreduktionsprogramm des Konzerns.

Auch die Gesamtjahresprognose für die weiteren bedeutsamsten finanziellen
Leistungsindikatoren bestätigt ProSiebenSat.1 wie am 28. April 2023 im
Geschäftsbericht veröffentlicht (Geschäftsbericht 2022, S. 203-206).

__

(1) Organisch = Bereinigt um Portfolio- und Währungseffekte.

(2) Hierin enthalten sind Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe
von 70 Mio Euro, die in Bezug auf den Verkauf des US-Produktionsgeschäfts der
Red Arrow Studios zum 30. Juni 2022 in die Position "Zur Veräußerung gehaltene
Vermögenswerte" umgegliedert wurden.

(3) Ohne weitere Portfolioveränderungen. Für die Prognose aller beschriebener
Kennzahlen legt der Konzern einen US-Dollarkurs im Verhältnis zum Euro von 1,05
US-Dollar im Geschäftsjahr 2023 zugrunde.

(4) Basierend auf den Umsatzerlösen des Geschäftsjahres 2022 umgerechnet mit den
Plankursen des Geschäftsjahres 2023 nach Abzug der Umsatzerlöse der in 2022
entkonsolidierten Gesellschaften, insbesondere des US-Produktionsgeschäfts der
Red Arrow Studios in Höhe von 135 Mio Euro. Der Umsatzbeitrag insbesondere der
seit November 2022 vollkonsolidierten Joyn GmbH wurde für die Monate Januar bis
Oktober 2022 proformiert. Daraus ergibt sich eine Veränderung des externen
Umsatzes der Gruppe um minus 4 Mio Euro.

(5) Basierend auf dem adjusted EBITDA des Geschäftsjahres 2022 umgerechnet mit
den Plankursen des Geschäftsjahres 2023 nach Abzug des adjusted EBITDA der in
2022 entkonsolidierten Gesellschaften, insbesondere des US-Produktionsgeschäfts
der Red Arrow Studios in einem nicht wesentlichen Betrag. Der adjusted
EBITDA-Beitrag insbesondere der seit November 2022 vollkonsolidierten Joyn GmbH
wurde für die Monate Januar bis Oktober 2022 proformiert. Daraus ergibt sich
eine Veränderung des adjusted EBITDA der Gruppe um minus 55 Mio Euro.

__

Weitere Kennzahlen erhalten Sie auf unserer Konzernwebsite
www.ProSiebenSat1.com. Dort finden Sie ab 3. August 2023, 7:30 Uhr, auch den
Halbjahresfinanzbericht 2023 sowie die Präsentation.

Pressekontakt:

Stefanie Rupp-Menedetter
Head of Group Communications & Events
ProSiebenSat.1 Media SE
Medienallee 7
D-85774 Unterföhring
Tel. +49 [89] 95 07-2598
E-Mail: Stefanie.Rupp@ProSiebenSat1.com

Susanne Brieu
Head of Corporate Communications Strategy & Finance
ProSiebenSat.1 Media SE
Medienallee 7
D-85774 Unterföhring
Tel. +49 [89] 9507-1137
E-Mail: Susanne.Brieu@ProSiebenSat1.com

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/21767/5572526
OTS:               ProSiebenSat.1 Media SE
ISIN:              DE0007771172

Meistgelesene Artikel