Zalando kontert Konsumflaute mit Sparkurs

Reuters · Uhr
Quelle: (c) Copyright Thomson Reuters 2023. Click For Restrictions - https://agency.reuters.com/en/copyright.html

Frankfurt (Reuters) - Wegen der anhaltenden Kaufzurückhaltung der Verbraucher konzentriert sich Zalando auf die Stärkung der Ertragskraft.

Trotz fallender Umsätze gab der Online-Modehändler am Donnerstag fast eine Verdoppelung des Betriebsergebnisses bekannt. Außerdem hob er das untere Ende der für das Gesamtjahr angepeilten Gewinnspanne leicht an.

Dank Sparmaßnahmen und eines Anstieg des durchschnittlichen Bestellvolumens stieg der bereinigte operative Gewinn den Angaben zufolge um 87 Prozent auf 144,8 Millionen Euro. Das sei deutlich mehr als erwartet, lobte ein Börsianer. Die Zalando-Prognose, dass der Betriebsgewinn 2023 bei 300 bis 350 statt 280 bis 350 Millionen Euro liegen werde, ermuntere Investoren zusätzlich zum Einstieg. Die Aktie setzte sich mit einem Kursplus von vier Prozent im Frankfurter Frühhandel an die Spitze des Dax.

UMSATZ SCHWACH, ABER BESSER ALS DER MARKT

Weil Verbraucher wegen der gestiegenen Inflation und der schwächelnden Konjunktur den Gürtel enger schnallen, schrumpfte der Zalando-Konzernumsatz den Angaben zufolge um 2,5 Prozent und das über die Plattform verkaufte Brutto-Warenvolumen (GMV) um 1,8 Prozent. Daher werde Wachstum bei Umsatz und GMV im Gesamtjahr wohl jeweils am unteren Ende der angepeilten Spannen bleiben. Hier hatte die Firma ursprünglich Werte von minus eins bis plus vier Prozent beziehungsweise von plus eins bis plus sieben Prozent in Aussicht gestellt.

"Zalando ist nicht immun gegen die Konsumschwäche", sagte ein Analyst. Das Unternehmen halte sich aber besser als die Modebranche insgesamt. Da es sich inzwischen auf die Verbesserung der Ertragskraft fokussiere, könne bei einer Erholung des Geschäfts mit überdurchschnittlichen Gewinnzuwächsen gerechnet werden.

(Bericht von Hakan Ersen; redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Meistgelesene Artikel