Börse am Morgen

Dax leicht im Minus – PayPal legt Kryptowährung auf – Glencore: Gewinn bricht ein

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Quelle: anathomy/Shutterstock.com

Nach dem stabilen Wochenstart sank der deutsche Leitindex nach gut einer Stunde Handel um 0,15 Prozent auf 15.926 Punkte.

An der Wall Street hatten sich die Indizes am Vorabend vom schwachen Freitag erholt. Die Experten der Credit Suisse bleiben aber skeptisch für Aktien. Höhere Zinsen bremsen die Konjunktur, und dies belaste unweigerlich die Profitabilität der Unternehmen, argumentieren sie. Niedrigere Gewinne bei hohen Bewertungen seien riskant. Ein wichtiges Zinssignal für die US-Notenbank steht am Donnerstag mit den US-Inflationsdaten auf der Agenda.

Nahrung erhalten die Konjunktursorgen durch Nachrichten aus China. Dort trüben sich die Aussichten für die Wirtschaft, die jahrelang als Zugpferd der globalen Konjunktur galt, weiter ein. Der chinesische Außenhandel zeigt keine Anzeichen einer Erholung. Jüngste Zahlen für den Juli fielen schlechter aus als von Analysten erwartet. Sie unterstrichen, dass China ohne deutliche Stimulierungsmaßnahmen in den kommenden Quartalen keine Unterstützung für die Weltwirtschaft darstelle, hieß es von der DekaBank.

Paypal mit eigener Digitalwährung

Der Bezahldienst Paypal hat sich eine eigene Kryptowährung zugelegt. Das Digitalgeld „Paypal USD“ ist an den US-Dollar gekoppelt und soll US-Kunden der Firma zur Verfügung stehen. Der sogenannte „Stablecoin“ könne zum Preis von einem Dollar je Einheit gekauft und in die US-Währung umgetauscht werden, teilte Paypal am Montag mit. Die Digitalwährung sei unter anderem durch Dollar und kurzfristige US-Staatsanleihen abgesichert.

Mit den Paypal-Coins können Nutzer unter anderem für Einkäufe bezahlen und sie anderen Nutzern schicken. Paypal bot seinen Kunden bereits die Möglichkeit an, mit einigen anderen Kryptowährungen zu handeln. Technisch basiert Paypal USD auf der Ethereum-Blockchain und werde sich damit leicht in das bestehende Ökosystem von Digitalwährungen integrieren lassen, betonte Paypal.

Schwäche in China: Gewinn bei Glencore bricht nach Rekordjahr ein

Die schwache Nachfrage aus China hat den Rohstoffhändler und Bergbaukonzern Glencore im ersten Halbjahr belastet. Der Gewinn aus dem Tagesgeschäft (bereinigtes Ebitda) brach um die Hälfte auf 9,4 Mrd. USD ein und damit stärker als von Analysten erwartet. Unterm Strich ging der Gewinn um 62 Prozent auf knapp 4,6 Mrd. USD zurück.

Glencore zeigt sich vor diesem Hintergrund sparsamer. Der Konzern kündigte zwar an, eine Milliarde Dollar als Sonder-Dividende an seine Anteilseigner ausschütten zu wollen, das Aktienrückkaufprogramm wird um 1,2 Milliarden Dollar aufgestockt. Beides fiel jedoch niedriger aus als im Vorjahr. 2022 hatte der Konzern von den Turbulenzen an den Energiemärkten profitiert und Rekordgewinne eingefahren. Mittlerweile haben die Preisschwankungen aber deutlich nachgelassen und außerdem bremst die stotternde wirtschaftliche Erholung in Glencore wichtigstem Abnehmerland China die Nachfrage.

Glencore-Chef Gary Nagle erwartet unterdessen eine stärkere zweite Jahreshälfte und ist auch mit Blick in die weitere Zukunft optimistisch, wie er am Dienstag laut Mitteilung sagte.

Tesla-Finanzchef zurückgetreten

Tesla hat überraschend einen neuen Finanzchef bekommen. Der langjährige Amtsinhaber Zachary Kirkhorn zog sich bereits am Freitag zurück, wie der Elektroauto-Hersteller am Montag mitteilte. Zu Gründen wurden keine Angaben gemacht. Nachfolger wurde Vaibhav Taneja, der 2017 zu Tesla kam. Kirkhorn werde noch bis Jahresende für einen nahtlosen Übergang zur Verfügung stehen, hieß es.

Kirkhorn war Tesla-Finanzchef seit 2019. Seit Frühjahr 2021 trug er als offiziellen Titel auch die Spaß-Bezeichnung „Master of Coin“ (Meister der Münze), die an die Serie „Game of Thrones“ angelehnt war. Firmenchef Elon Musk gab sich damals den Titel „Technoking“. Nachfolger Taneja wurde in der Mitteilung am Montag lediglich als Finanzchef vorgestellt.

Der Zeitpunkt von Kirkhorns Rückzug wirft auch ein neues Licht auf einen Tweet Musks von Wochenende. Der Tesla-Chef schrieb am Sonntag, die ganzen Chef-Positionen in einem Vorstand seien überflüssig.

Redaktio onvista/dpa-AFX

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