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LBBW Kapitalmärkte Daily

Deutsche Industrie im Rückwärtsgang

Landesbank Baden-Württemberg · Uhr

Produktionsminus im Juni


Nach dem starken Anstieg der Auftragseingänge Ende der Vorwoche gab es zum Auftakt dieser Woche mit der deutschen Industrieproduktion wieder konjunkturelle Magerkost. Die Produktion im Produzierenden Gewerbe sank im Juni zum Vormonat um 1,5 %. Ohne Bauwirtschaft und Energieproduktion, d.h. für die Industrieproduktion, ging es um 1,3 % abwärts. Die gestrigen Zahlen passen viel besser zu den übrigen Indikatoren als die Neuaufträge. Die Wirtschaftsleistung der deutschen Industrie ist derzeit allenfalls unterdurchschnittlich. Die Schwäche manifestierte sich im Berichtsmonat insbesondere im Automobilsektor (-3,5 %) sowie, wenn man das gesamte Produzierende Gewerbe betrachtet, in der Bauwirtschaft (-2,8 %). Eine Abwärtsrevision der BIP-Zahl für das zweite Quartal ist nach diesen Zahlen nicht ausgeschlossen. Immerhin: Für die energieintensiven Wirtschaftszweige ging es im Mai nach längerer Talfahrt um 1,1 % aufwärts. Einen kleinen Lichtblick gab es auch für den Sentix-Index für den Euroraum. Hier werden Börsenprofis zu ihren Erwartungen befragt. Im Saldo waren sie leicht zuversichtlicher. Der Index legte von -22,5 auf -18,9 zu. Zumindest diese Talfahrt scheint damit erst einmal gestoppt.

Dovishe Töne aus der Fed


Hoffnungszeichen gab es auch von der Geldpolitik in den USA. John Williams von der Federal Reserve Bank of New York und damit automatisch Vize-Präsident des Board of Governors gab sich in einem Interview recht dovish und konnte sich in einem Interview erste Zinssenkungen der US-Notenbank schon zu Beginn von 2024 vorstellen. Das verlieh insbesondere den Aktienmärkten Auftrieb und half dem Euro wieder über die Marke von 1,10 US-Dollar je Euro. Die Zahlen zum chinesischen Außenhandel von heute Nacht waren erneut enttäuschend. Im Juli exportierte die Volksrepublik 14,5 % weniger als im Vorjahresmonat. Die Importe verringerten sich um 12,4 %. Damit hat sich die Schwäche des Außenhandels weiter akzentuiert. Für Juni waren die Vergleichszahlen -12,4 % für die Exporte bzw. -6,8 % für die Importe.

US-Notenbank im Fokus


Die finalen deutschen Inflationsdaten für Juli dürften der ersten Schätzung entsprechen (Inflationsrate 6,2 %). Aus den USA werden die Zahlen zum Außenhandel im Juni gemeldet, außerdem das Wirtschaftsvertrauen im Mittelstand sowie die Lagerbestände im Großhandel. Zwei Vertreter der Zentralbankregionen sprechen zur Lage der Konjunktur, was von den Märkten derzeit immer auf das Risiko weiterer Zinserhöhungen oder auf die Chance auf früher als derzeit erwartete Zinssenkungen abgeklopft werden dürfte.

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