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LBBW Kapitalmärkte Daily

Aktien im Korrekturmodus

Landesbank Baden-Württemberg · Uhr

Aktienmärkte korrigieren


Die bereits letzte Woche begonnene Schwäche an den globalen Aktienmärkten nahm gestern Fahrt auf. Neben enttäuschenden Export-Zahlen aus China belastete die Märkte negativer Newsflow aus der Bankenbranche: In den USA reduzierte die Ratingagentur Moody’s das Rating von zehn kleineren und mittelgroßen Banken und kündigte weitere Herabstufungen für große US-Banken an. Italienische Banken gehörten in Europa zu den Verlierern, da die italienische Regierung eine Sondersteuer auf diese ankündigte. Der S&P 500 verlor rund ein halbes Prozent, der DAX gab gut 1% nach. Seit dem Erreichen des All-Time-Highs beim DAX am Montag vergangener Woche hat der deutsche Leitindex bereits über 4% an Wert eingebüßt. Beginnt nun die lang erwartete Korrektur? Zumindest die Historie spricht dafür: Im Mittel aller Jahre seit dem DAX-Start 1988 schnitten die Monate August und September mit großem Abstand am schwächsten ab.

Sinkende Inflationserwartungen nehmen Druck von der EZB


Die Inflationserwartungen der Verbraucher im Euroraum sind im Juni gesunken. Während das Ende der Zinsanhebungen zunehmend in den Fokus der EZB rückt, lagen allerdings weiter deutlich über dem 2%-Ziel der EZB. Auf Sicht der nächsten zwölf Monate rechnen die Konsumenten in der jüngsten EZB-Umfrage nur noch mit einer Teuerung von 3,4%, nach 3,9% im Mai. Die Inflationserwartungen auf Sicht von drei Jahren sanken auf 2,3% von 2,5% im Monat zuvor. Die rückläufigen Inflationserwartungen dürften denjenigen EZB-Direktionsmitgliedern zupasskommen, die bereits jetzt den Leitzinsgipfel erreicht sehen. Jedoch darf nicht unerwähnt bleiben, dass die aus Marktpreisen berechneten Inflationserwartungen zuletzt weiter zugelegt haben. Wir halten an unserer Prognose fest, dass die EZB noch einmal die Leitzinsen anheben wird – und zwar im September für den Einlagesatz von 3,75% auf 4,0%.

Chinesische Inflationsrate fällt unter null


Die heute Morgen veröffentlichten Zahlen zur Verbraucherpreisinflation in China für Juli zeigen einen Preisrückgang von 0,3% im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Produzentenpreisen war der Preisrückgang mit 4,4% sogar noch deutlich ausgeprägter. Der aktuelle „deflationäre Impuls“ in China kommt nahezu ausschließlich von den Importpreisen, die seit Mitte 2022 signifikant negative Veränderungsraten aufweisen. Für eine wirkliche Deflation, die alle Bereiche der Wirtschaft erfasst, müsste Chinas Bankensystem allerdings in eine schwere Krise geraten. Dies sehen wir aktuell nicht, da dieses sich in staatlicher Hand befindet. Die Kreditvergabe verläuft weiter recht robust. Erst ein Einbruch hier wäre ein Alarmzeichen in Richtung einer drohenden Rezession, die dann u.U. in eine lähmende Deflationsphase münden könnte.

Ausblick


Heute stehen keine wesentlichen volkswirtschaftlichen Veröffentlichungen auf dem Datenkalender. Wesentlich interessanter wird es erst mit den US-Inflationszahlen morgen. Die asiatischen Aktienmärkte starten heute nach den negativen Vorgaben aus den USA und Europa ebenfalls mit Verlusten. Die Aktienfutures für Europa und den USA deuten auf eine uneinheitliche Öffnung der Märkte hin.

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