Bundesbank will Bankenaufsicht stärker nach den Risiken ausrichten

Reuters · Uhr
Quelle: (c) Copyright Thomson Reuters 2023. Click For Restrictions - https://agency.reuters.com/en/copyright.html

Frankfurt (Reuters) - Die Bundesbank will die Bankenaufsicht stärker auf mögliche Gefahren ausrichten.

"Wir wollen mehr personelle Ressourcen dahin lenken, wo sich die größten Risiken befinden", sagte der Zentralbereichsleiter Bankenaufsicht und Finanzstabilität der deutschen Notenbank, Karlheinz Walch, in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview dem "Handelsblatt". In der obersten Risikostufe befände sich eine mittlere zweistellige Zahl an Instituten. Die neue Strategie soll ab 2024 greifen.

Für 800 bis 900 Institute mit einem niedrigen Risikoprofil soll die neue Strategie hingegen eine Entlastung bringen. "Wir wollen bei solchen Instituten zum Beispiel deutlich seltener bankaufsichtliche Prüfungen durchführen", sagte Walch der Zeitung. Die Bundesbank überwacht zusammen mit der Finanzaufsicht Bafin die überwiegende Zahl der in Deutschland ansässigen Institute. Für Großbanken wie die Deutsche Bank, die Commerzbank oder die DZ Bank ist die Europäische Zentralbank (EZB) zuständig. Im vergangenen Jahr lag die Gesamtzahl der Kreditinstitute in Deutschland bei 1458.

Die Bundesbank will zudem in der Bankenaufsicht das Fachwissen für unterschiedliche Geschäftsmodelle der Institute zusammenführen. "Wir wollen rund ein Dutzend Kompetenzzentren etwa für Autobanken, Bausparkassen, Leasing- und Factoring-Firmen und Krypto-Geschäftsmodelle einrichten," führte Walch aus. Auch solle es ein IT-Kompetenzzentrum geben, das seine Expertise allen operativen Bankenaufsehern bereitstellen werde.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Meistgelesene Artikel