Intel bläst Übernahme von Chipkonzern Tower ab - Widerstand aus China

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Der US-Chipkonzern Intel hat die geplante Übernahme des israelischen Chipherstellers Tower Semiconductor abgeblasen.

Nach dem Ausbleiben erforderlicher behördlicher Genehmigungen hätten beide Parteien beschlossen, dass Fusionsvorhaben nicht weiterzuverfolgen, erklärten die Unternehmen am Donnerstag. Tower und Intel äußerten sich nicht näher zu den fehlenden behördlichen Genehmigungen. Reuters hatte am Dienstag berichtet, dass Intel aus China kein grünes Licht für die Übernahme erhalten habe und die Übernahme aufgeben werde.

Anfang 2022 hatte Intel im Rahmen seines weltweiten Expansionskurses bekanntgegeben, die israelische Chipfirma für 5,4 Milliarden Dollar kaufen zu wollen. Die Frist für den Abschluss der Fusion war am Dienstag (15. August) abgelaufen. Nun zahlt Intel nach eigenen Angaben wegen des Scheiterns 353 Millionen Dollar an Tower.

Intel-Konzernchef Pat Gelsinger hatte den Deal zur Chefsache erklärt und sich persönlich um die Genehmigung durch die chinesischen Aufsichtsbehörden bemüht. Erst im vergangenen Monat hatte er das Land besucht, um sich mit Regierungsvertretern zu treffen.

Intel werde weiter in sein Foundry-Geschäft investieren, das Chips für andere Unternehmen herstellt, sagte Gelsinger. So hatte etwa der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu im Juni verkündet, dass der Konzern eine neue Fabrik im Wert von 25 Milliarden Dollar in Israel bauen werde. Die Anleger hatten daraufhin die Hoffnung auf die Tower-Übernahme aufgegeben.

Der gescheiterte Deal macht einmal mehr deutlich, dass sich die Spannungen zwischen den USA und China auch auf die Unternehmenswelt auswirken - insbesondere wenn Technologiefirmen betroffen sind. Erst vergangene Woche hatte US-Präsident Joe Biden ein Dekret unterzeichnet, dass bestimmte amerikanische Investitionen in sensible Technologien in China verbieten soll.

Die Tower-Aktien beendeten den Handel am Dienstag an der Nasdaq bei 33,78 Dollar. Sie lagen damit deutlich unter dem von Intel anvisierten Kaufpreis von 53 Dollar pro Aktie.

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