Dax Tagesrückblick: Erholung vom Vormittag wird abverkauft SAP-Aktie schwach

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Quelle: Pavel Ignatov/Shutterstock.com

Zins- und damit auch Konjunktursorgen haben den deutschen Aktienmarkt weiter im Griff. Die wichtigsten Indizes präsentierten sich am Donnerstag schwach, während die Renditen an den Anleihemärkten stiegen. Das am Vorabend veröffentlichte Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed ließ erkennen, dass die Tür für weitere Zinserhöhungen offen bleibt. Bei hohen Zinsen gewinnen festverzinsliche Papiere an Attraktivität gegenüber risikoreicheren Anlagen wie Aktien.

Der hiesige Leitindex Dax verlor somit am vorletzten Handelstag der Woche 0,71 Prozent und rutschte mit 15 676,90 Punkten unter die wichtige Unterstützung von 15 700 Zählern. Es hätten sich nun offenbar die Käufer zurückgezogen, die bei den vorangegangenen Tests in diesem Bereich noch aktiv geworden seien, sagte Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es am Donnerstag mit minus 1,07 Prozent auf 27 518,51 Punkte noch etwas deutlicher bergab als für den Dax.

Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege von Robomarkets, schrieb mit Blick auf das Fed-Protokoll: "Den Anlegern wird so langsam klar, dass die Zinsen lange auf dem hohen Niveau bleiben werden, bis erste Zinssenkungen auch nur von der Notenbank ins Auge gefasst werden dürften.

SAP und Infineon schwach

"Stark finanzierungs- und investitionsabhängige Konzerne aus dem Technologie-Sektor leiden unter hohen Zinsen besonders. Europaweit waren Techwerte am Donnerstag daher schwach, im Dax verzeichneten SAP und Infineon  die größten Einbußen mit bis zu 2,5 Prozent.

Banken können von einer strafferen Geldpolitik hingegen profitieren, da steigende Zinsen die Erträge erhöhen. Vor diesem Hintergrund gewannen im vorderen Dax-Feld Commerzbank  0,7 Prozent und Deutsche Bank 0,4 Prozent. Auch Versicherer sind im Umfeld steigender Zinsen gefragt: Munich Re zogen an der Dax-Spitze um 1,3 Prozent an.

Adyen mit Kursrutsch

Deutliche Verluste verzeichneten am Donnerstag auch andere Börsen in Europa. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50  schloss 1,32 Prozent tiefer auf 4227,83 Punkten. Kursverluste von 39 Prozent beim Zahlungsabwickler Adyen nach enttäuschenden Halbjahreszahlen hinterließen ihre Spuren. In einem ähnlichen Ausmaß wie in Frankfurt beendeten auch die Leitbörsen in Paris und London den Handel tiefer. In New York verloren die wichtigsten Indizes etwas weniger.  (mit Material von dpa-AFX)

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