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LBBW Kapitalmärkte Daily

Geldpolitische Sorgen wieder gestiegen

Landesbank Baden-Württemberg · Uhr

Noch schwächer als gedacht


Ursprünglich war das BIP-Wachstum im Euroraum für das zweite Quartal 2023 mit +0,3% Q-Q vermeldet worden. Die gestern veröffentlichten revidierten Zahlen zeigen jedoch, dass die heimische Wirtschaft nicht nur schwach, sondern sogar anämisch gewachsen ist. Tatsächlich lag das reale BIP-Wachstum im zweiten Quartal nämlich lediglich bei 0,1%. Hiermit schnitt der gesamte Euroraum trotzdem noch etwas besser ab als die deutsche Wirtschaft, welche in Q2 gegenüber Q1 stagnierte. Die jüngsten Daten, insbesondere die gestern an dieser Stelle detailliert besprochenen Zahlen zu den Auftragseingängen sowie der Industrieproduktion in Deutschland, lassen für Q3 ebenfalls nichts Gutes befürchten. Schließlich stellt Deutschland die größte Volkswirtschaft im Euroraum.

Blick nach China


Während heute kaum wesentliche Makrodaten anstehen, sind für den morgigen Samstag die August-Zahlen zu den chinesischen Produzenten- sowie den dortigen Verbraucherpreisen avisiert. Die Produzentenpreise werden nach -4,4% Y-Y im Juli für August im Konsens nur noch mit -3,0% erwartet. Bei den Verbraucherpreisen wird zudem mit einem Vorzeichenwechsel von -0,3% auf +0,1% gerechnet. Falls es so kommt, würden die Sorgen der Anleger vor einer Deflationsspirale im Reich der Mitte wieder sinken. Gedanken machen sich jene derzeit auch um das China-Geschäft von Apple, welches immerhin ein Fünftel der Umsätze des Unternehmens ausmacht. In der kommenden Woche hat der Tech-Gigant dann jedoch die Gelegenheit, wieder für positive Schlagzeilen zu sorgen, wenn beim traditionellen September-Event des Unternehmens wohl das iPhone 15 sowie neue Apple Watches vorgestellt werden.

Fokus wechselt Richtung Geldpolitik


Mit der kommenden Woche wechselt der Fokus dann Richtung Geldpolitik. Am Donnerstag steht die nächste Sitzung der EZB auf der Agenda. Ob Lagarde & Co. die Leitzinsen dabei – vermutlich ein letztes Mal – um weitere 25 Basispunkte anheben werden, ist alles andere als ausgemachte Sache. Angesichts der schwachen Konjunktur hierzulande scheint das EZB-Direktorium diesbezüglich gespalten zu sein. Bei der Frage ob, oder ob nicht, dürfte es daher wohl auf einen Close Call hinauslaufen. Die US-August-Inflationszahlen am kommenden Mittwoch könnten zudem bereits weichenstellend für den Ausgang der Fed-Sitzung am 20. September sein. Die Sorge, dass die US-Währungshüter ihre Leitzinsen zu diesem oder einem späteren Termin doch noch einmal erhöhen könnten, sind im Laufe dieser Woche jedenfalls wieder gestiegen. Schließlich hatte der ISM-Einkaufsmanagerindex zum Dienstleistungssektor am Mittwoch um satte 1,8 Zähler auf 54,5 Punkte zugelegt. Und gestern fiel die Zahl der in den USA wöchentlich neu registrierten Arbeitslosen nicht nur klar tiefer aus als im Konsens erwartet, sondern lag zudem so niedrig wie seit Februar dieses Jahres nicht mehr.

Den Aktionären schmeckt dies nicht


US-Aktien tendierten daraufhin schwach, erholten sich gegen Handelsende jedoch wieder etwas. Die Märkte in Fernost notierten am Morgen ebenfalls niedriger.

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