Bitkom - In Firmen klaffen bei KI Wunsch und Wirklichkeit auseinander

Reuters · Uhr

Frankfurt (Reuters) - Durch den Hype der vergangenen Monate beschäftigen sich einer Studie zufolge immer mehr deutsche Firmen mit dem Thema Künstliche Intelligenz (KI).

Im Einsatz ist diese Technologie bislang aber nur bei einer Minderheit, ergab eine am Donnerstag veröffentlichte Erhebung des Digitalverbands Bitkom. "Es herrscht eine Diskrepanz zwischen Wissen und Handeln", sagte Verbandspräsident Ralf Wintergerst.

Gut zwei Drittel aller befragten Unternehmen bezeichneten KI als wichtigste Zukunftstechnologie. Ähnlich viele werteten die Technologie eher oder weit überwiegend als Chance für das eigene Geschäft. Allerdings hätten nur 15 Prozent KI bereits im Einsatz. Bei weiteren knapp 30 Prozent werde dies diskutiert. Dabei seien sich rund 80 Prozent der Befragten durchaus bewusst, dass sie in diesem Bereich zu den Nachzüglern gehörten oder bereits den Anschluss verpasst hätten.

Noch deutlicher werden die Widersprüche bei der Frage nach Generativer KI, die anhand weniger Stichworte komplette Texte oder Bilder erzeugen kann. Auf der einen Seite erwarte rund die Hälfte der Befragten durch Programme wie ChatGPT kaum Nutzen für das eigene Unternehmen. Gleichzeitig sagten aber 42 Prozent, dass der Einsatz dieser Technologie einen Wettbewerbsvorteil bringe. Dennoch geben 60 Prozent der Befragten an, dass der Einsatz von Generativer KI kein Thema sei oder sie hätten sich noch nicht damit beschäftigt.

Etwa ein Drittel der Firmenchefs tappe zudem im Dunkeln, ob ihre Beschäftigten in Eigenregie ChatGPT & Co nutzen. Rund die Hälfte sei überzeugt, dass dies nicht der Fall sei. Lediglich ein Prozent bezeichneten den Einsatz als weit verbreitet. Ein ähnlich geringer Prozentsatz habe bereits Regeln hierfür aufgestellt. Bei Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten liege die Quote bei sieben Prozent. Als größtes Hindernis für den Einsatz von KI sehen die Befragten rechtliche Unsicherheiten und hohe Anforderungen an den Datenschutz.

(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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