Scholz betont strategische Bedeutung deutscher Häfen

Reuters · Uhr
Quelle: (c) Copyright Thomson Reuters 2023. Click For Restrictions - https://agency.reuters.com/en/copyright.html

Berlin/Bremen (Reuters) - Bundeskanzler Olaf Scholz hat die strategische Bedeutung von Häfen für Deutschland betont und mehr Investitionen gefordert.

Das Bundeskabinett werde hoffentlich noch in diesem Jahr die Nationale Hafen-Strategie beschließen, sagte Scholz am Donnerstag in einer Rede auf der Nationalen Maritimen Konferenz in Bremen. Die deutschen Häfen seien von vielen Entscheidungsträgern lange Zeit vernachlässigt worden, kritisierte der frühere Hamburger Bürgermeister. Er vermied klare Zusagen für staatliche Investitionen, zumal die Länder die Hauptverantwortung hätten. "Wir brauchen mehr Investitionen in die Zukunft unserer Häfen", sagte Scholz aber.

"Unsere Häfen sind Zentralen der Energiewende", betonte der Kanzler und verwies auf die LNG-Terminals und geplante Anlandung und Produktion von Wasserstoff in Häfen. Diese seien aber auch Anlaufstellen für sichere Handelsrouten, denn 90 Prozent des Welthandels finde über Schiffe statt. "Sie sind die Lebensadern für unseren modernen, hochindustrialisierten Staat", sagte Scholz zudem mit Blick auf die Energieversorgung, Pipeline und Datenverbindungen. Ausdrücklich betonte er die militärische Bedeutung. Scholz zitierte den ehemalige US-General Ben Hodges, der gesagt habe, dass Hamburg und Bremerhaven die wichtigsten Häfen seien, auf die die Nato angewiesen sei. Man müsse den Schutz der kritischen Infrastruktur verstärken, forderte Scholz.

Auf die am Mittwoch bekannt gewordene Übernahmeofferte der Containerreeder MSC bei dem größten Terminalbetreiber der Hansestadt Hamburg ging der Kanzler nicht ein. Der Branchenführer MSC will sich mit knapp der Hälfte der Anteile an der Hafen und Logistik AG (HHLA) beteiligen. Die Hansestadt reduziert ihren Anteil von knapp 70 Prozent auf 50,1 Prozent. Dagegen gibt es aber auch Widerstand.

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Meistgelesene Artikel