Deutsche Bank will Probleme bei der Postbank rasch lösen

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Frankfurt (Reuters) - Die Deutsche Bank will die Probleme bei ihrer Tochter Postbank rasch in den Griff bekommen.

Man habe Kunden dort zuletzt sehr enttäuscht, sagte Vorstandschef Christian Sewing am Mittwoch auf einer Bankenkonferenz in Frankfurt. "Wir sind hier unserer Verantwortung nicht gerecht geworden." Die Deutsche Bank müsse jetzt umso härter dafür arbeiten, die Probleme schnell vollständig zu beheben und das Vertrauen zurückzugewinnen.

Der Chef der deutschen Finanzaufsicht Bafin, Mark Branson, hatte zuletzt auf eine schnelle Behebung der IT-Probleme gepocht. Es sei eine einmalige Situation, wie viele Beschwerden es zu einem einzigen Institut gebe. Es sei nicht mehr allein ein IT-Migrationsproblem, sondern es gebe weitere tiefgreifende Störungen im Kundenservice, sagte er unlängst der "Süddeutschen Zeitung".

Die Deutsche Bank hatte die Postbank seit 2009 sukzessive übernommen und hatte im Juli mitgeteilt, in einer letzten Phase den IT-Umzug der Postbank-Kunden abgeschlossen zu haben. Es handle sich um eines der größten und komplexesten IT-Migrationsprojekte im europäischen Bankensektor, hatte die Bank erklärt.

Bei dem Projekt mit dem Namen "Unity" gab es allerdings erhebliche Probleme. Kunden konnten zeitweise nicht auf ihre Konten zugreifen. Der Kundenservice war kaum erreichbar. Laut BaFin hatte es zahlreiche Beschwerden von Kundinnen und Kunden gegeben. Diesen ginge die BaFin im Rahmen ihres Auftrages zum Schutz kollektiver Verbraucherinteressen nach und werde falls angezeigt, Maßnahmen verhängen, hatte die Finanzaufsicht mitgeteilt. Die Verbraucherzentrale NRW hatte Ende August auf massive organisatorische Mängel bei der Postbank im Umgang mit gepfändeten Konten hingewiesen und Aufsichtsbeschwerde bei der Behörde eingelegt.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Myria Mildenberger Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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