OTS: Roland Berger / Restrukturierungswelle rollt an: Vier Branchen laut ...

dpa-AFX · Uhr
    Restrukturierungswelle rollt an: Vier Branchen laut Roland Berger
Studie unter starkem Transformationsdruck (FOTO)
München (ots) -

- Befragung von rund 650 Experten zeigt: Neben Automotive, Bau und Immobilien
  sowie Einzelhandel hat auch das Gesundheitswesen grundlegenden
  Anpassungsbedarf
- Fast die Hälfte der Befragten (49%) sehen Rückstände bei Digitalisierung und
  Innovation als stärksten Restrukturierungstreiber
- Management in den Unternehmen ist nur bedingt vorbereitet auf den
  strategischen Wandel

Zwei Drittel der befragten Restrukturierungsexperten sehen die Notwendigkeit
eines grundlegenden strategischen Wandels in Unternehmen. Den größten
Transformationsbedarf sehen die Fachleute im Automobilsektor, der Bau- und
Immobilienbranche sowie im Einzelhandel, zudem neuerdings auch im vom
Fachkräftemangel besonders betroffenen Gesundheitswesen. Doch nur jeder Zehnte
glaubt, dass das Management in den Unternehmen wirklich bereit ist, sich einem
tiefgreifenden Umbruch zu stellen. Das ergibt die diesjährige
Restrukturierungsstudie von Roland Berger, die die Einschätzungen von rund 650
Experten aus dem Bankwesen, von Sanierungsberatungen und Insolvenzverwaltungen
widerspiegelt.

"Unsere Studie zeigt, dass die einschlägigen Experten eine regelrechte
Restrukturierungswelle erwarten", sagt Sascha Haghani, Partner und Leiter der
globalen Plattform Restructuring, Performance & Transaction bei Roland Berger.
"Die makroökonomischen Voraussetzungen sind schwierig: Unternehmen müssen sich
auf eine Phase erhöhter konjunktureller Unsicherheit einstellen, die zusätzlich
durch veränderte Rahmenbedingungen wie den Fachkräftemangel oder gestiegene
Energie- und Kapitalkosten verschärft wird. Diese Gemengelage gefährdet ganze
Geschäftsmodelle und verlangt nach einer grundlegenden Transformation in den
Unternehmen sowie einer Aufholjagd bei technologischen Innovationen."

Drei Viertel erwarten Stagnation der Wirtschaft

Rund drei Viertel der von Roland Berger Befragten gehen für 2023 von einer
Stagnation bzw. einem Rückgang der Wirtschaftsleistung in Deutschland aus, fast
die Hälfte erwartet eine ähnliche Entwicklung auch für die kommenden beiden
Jahre. 58 Prozent halten dabei den Fachkräftemangel für den größten
wirtschaftspolitischen Risiko- und Belastungsfaktor. Unter diesen Vorzeichen
erwarten fast zwei Drittel (62%) umfassende Restrukturierungsinitiativen.
Besonders betroffen sehen sie den Automobilsektor (von 57% genannt), der
aufgrund hoher Kosten und mäßiger Nachfrage unter Druck bleibt. Die Baubranche
kommt durch steigende Zinsen und geringere Realeinkommen in Bedrängnis und wird
folgerichtig fast doppelt so oft als betroffen genannt wie im Vorjahr (52% vs.
28% 2022). An dritter Stelle folgt der Einzelhandel (46%), dem schwindende
Kaufkraft sowie veränderte Konsumpräferenzen zu schaffen machen. Erstmals von
den Befragten genannt wird dieses Jahr das Gesundheitswesen (45%), das unter
einem massiven Fachkräftemangel leidet.

Digitalisierungsdruck als zunehmender Treiber für Restrukturierungen

Abgesehen von den genannten besonders betroffenen Sektoren, besteht laut den
Experten jedoch branchenübergreifend ein erhöhter Transformationsdruck. Der
wichtigste Grund dafür sind Rückstände bei Digitalisierung und Innovation (49%).
Zudem spitzt sich die Lage beim Personal aus Sicht der Befragten weiter zu: Im
Vergleich zum Vorjahr nennen mit 47 Prozent fast doppelt so viele Befragte den
Fachkräftemangel als Grund für erhöhten Anpassungsbedarf. Auf Platz drei liegt
die Preisentwicklung bei Rohstoffen und Energie (39%).

Mit Blick auf die erforderlichen Maßnahmen sieht mehr als die Hälfte (54%) bei
Investitionen in Digitalisierung und Innovation den höchsten Nachholbedarf. Ein
knappes Drittel hält Diversifikation oder eine Fokussierung auf bestimmte
Geschäftsbereiche, Produkte oder Geographien für geboten. Dagegen nennt nur ein
Viertel (26%) die Verlagerung der Produktion ins Ausland als sinnvolle Maßnahme.

Strategische Transformation verlangt maximales Engagement des Managements

"Insgesamt sehen knapp zwei Drittel der von uns befragten Experten eine
grundlegende Transformation in den Unternehmen als zwingend erforderlich an. Als
Herzstück gilt dabei für über die Hälfte eine belastbare Geschäfts- und
Liquiditätsplanung. Einzelne Maßnahmen reichen jedoch nicht aus, es müssen
langfristig ganze Geschäftsmodelle auf den Prüfstand gestellt und neu
ausgerichtet werden", sagt Gerd Sievers, Partner und Co-Leiter der Plattform
Restructuring, Performance & Transaction bei Roland Berger, und verweist auf ein
Dilemma: "Gleichzeitig glaubt aber nur jeder Zehnte der von uns Befragten daran,
dass das Management in deutschen Unternehmen wirklich bereit ist für einen
solchen Schritt. Daher verstehen wir unsere Studie auch als Weckruf."

Die vollständige Studie können Sie hier herunterladen: https://ots.de/AqyPFj

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