Insider - Nio schlug Mercedes-Benz Partnerschaft vor

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Shanghai/Frankfurt (Reuters) - Der chinesische Elektroautohersteller Nio hat nach Informationen von Insidern mit Mercedes-Benz das Gespräch über eine Investition in Nio im Austausch für technisches Know-how gesucht.

Nio-Chef William Li habe sich darüber mit Mercedes-Boss Ola Källenius vor einiger Zeit ausgetauscht, sagten zwei mit dem Vorgang Vertraute der Nachrichtenagentur Reuters. Die Gespräche gingen aber nicht in finanzielle oder technologische Details. Einer der Insider sagte, die Idee sei intern bei dem Stuttgarter Autobauer in den vergangenen Wochen auf Skepsis gestoßen, so dass aus der Zusammenarbeit wahrscheinlich nichts werden würde.

Nio bestritt auf Anfrage den Vorgang. Mercedes-Benz erklärte, es gebe keine solchen Pläne. Eine Investition in Nio oder eine Forschungskooperation sei nicht geplant, teilte Mercedes mit. China spiele generell weiterhin eine wichtige Rolle beim Übergang zu Elektromobilität. Mercedes arbeite bereits mit einigen Technik-Firmen, Start-ups und wissenschaftlichen Einrichtungen in China zusammen. Vorstandschef Källenius sei regelmäßig im Austausch mit anderen Führungskräften der Industrie, darunter auch William Li.

Im hart umkämpften Elektroautomarkt in China liegen neue Partnerschaften traditioneller Autobauer mit chinesischen E-Auto-Startups im Trend. Volkswagen zum Beispiel holt sich technische Unterstützung von Xpeng und beteiligt sich im Gegenzug mit fünf Prozent an dem chinesischen Hersteller zum Preis von 700 Millionen Dollar. Nio, die Nummer neun am chinesischen E-Automarkt, kämpft mit Verlust und könnte daher Investoren gut gebrauchen. Nio-Chef Li hat sich für Bündnisse mit etablierten Autobauern ausgesprochen, bisher aber noch keinen Partner gefunden. Auch Leapmotor ist auf der Suche nach einer starken Schulter.

Mit der Strategie eifern die Chinesen dem Vorgehen des US-Elektroautopioniers Tesla nach. Der holte sich 2009 auch Daimler, den Vorgängerkonzern von Mercedes, für 50 Millionen Dollar an Bord. Die Schwaben verkauften ihren zehnprozentigen Anteil schrittweise Gewinn bringend bis 2014.

(Bericht von Zhang Yan, Ilona Wissenbach, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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