Devisen: Euro nahe des Jahrestiefs - Türkische Lira weiter auf Talfahrt

dpa-AFX · Uhr

NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Dienstag im US-Handel unter Druck geblieben. Bereits im späten europäischen Geschäft war die Gemeinschaftswährung zeitweise bis auf 1,0448 Dollar und damit auf den tiefsten Stand des laufenden Jahres gerutscht. Noch niedriger wurde der Euro zuletzt im vergangenen Dezember gehandelt.

Zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung wieder etwas höher bei 1,0478 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0469 (Vortag: 1,0530) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9552 (0,9496) Euro.

Robuste US-Konjunkturdaten verstärkten den Verkaufsdruck auf den Euro. Im August gab es überraschend viele offene Stellen in den Vereinigten Staaten. Am Markt wurde auf die Möglichkeit einer weiteren Zinserhöhung durch die US-Notenbank im Kampf gegen die hohe Inflation verwiesen. Zuletzt hatte sich das Fed-Mitglied Loretta Mester für eine weitere Erhöhung ausgesprochen.

Allerdings stellte auch EZB-Chefvolkswirt Philip Lane am Dienstag eine mögliche weitere Zinserhöhung in der Eurozone in Aussicht, was den Kurs des Euro stützte. Es sei noch Arbeit zu erledigen, um die Inflation nach unten zu drücken, sagte er. Nach wie vor sei das angestrebte Inflationsziel nicht erreicht, und die Jahresrate liege weiter deutlich über der angestrebten Marke von mittelfristig zwei Prozent in der Eurozone.

Weiter auf Talfahrt zeigte sich die türkische Lira. Nachdem bekannt geworden war, dass die Inflation in dem Land im September auf über 60 Prozent gestiegen ist, fiel der Kurs der Landeswährung im Handel mit dem US-Dollar auf ein Rekordtief. Zeitweise kostete ein Dollar 27,60 Lira und damit so viel wie noch nie. Für einen Euro wurden zuletzt 28,84 Lira gezahlt./la/he

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