Berichte über Kapitalmaßnahmen verschrecken Metro-Bank-Anleger

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London (Reuters) - Berichte über eine massive Kapitalerhöhung haben die Aktien der Metro Bank am Donnerstag tief ins Minus gedrückt.

Die Papiere des britischen Geldhauses fielen zeitweise um fast 30 Prozent, gegen Mittag notierten sie noch knapp 20 Prozent niedriger. Seit Februar hat das Unternehmen damit zwei Drittel seiner Marktkapitalisierung eingebüßt. Inzwischen ist die Bank, die zur Jahresmitte 15,5 Milliarden Pfund Kundeneinlagen in den Büchern hatte, nur noch 87 Millionen Pfund wert.

Laut einem Bericht der "Financial Times" sind der Vorstandschef und der Verwaltungsratschef der Metro Bank zu Gesprächen mit den obersten britischen Finanzaufsichtsbehörden, der Prudential Regulation Authority (PRA) und der Financial Conduct Authority (FCA), vorgeladen worden. Beide Behörden lehnten einen Kommentar ab, von der Metro Bank war dazu zunächst keine Stellungnahme erhältlich.

Am Mittwoch hatten mit dem Vorhaben vertraute Personen Reuters gesagt, die Bank könnte neue Aktien für bis zu 100 Millionen Pfund auf den Markt bringen, um ihr Kapitalpolster zu verbessern. Am Donnerstag teilte Metro Bank mit, es gebe noch keine Entscheidung über bestimmte Maßnahmen. Man prüfe eine Reihe von Möglichkeiten, darunter die Emission von Aktien und Bonds, eine Umschuldung oder Verkäufe. Eine weitere Kapitalerhöhung dieser angeschlagenen Bank zu unterstützen, hieße, gutes Geld schlechtem hinterherzuwerfen, kommentierte Bankanalyst Gary Greenwood von Shore Capital.

Seit ihrem Start 2010 wuchs die britische Metro Bank schnell. Mit kundenorientierten Dienstleistungen in den Filialen wollte sie sich von der Konkurrenz absetzen, die ihre Filialnetze verkleinerte. Seit ihrem Börsengang 2016 häuften sich allerdings die Probleme. 2019 musste sie schon einmal ihr Kapital erhöhen, nachdem Fehler in der Bilanz entdeckt worden waren, die Investoren und Aufsichtsbehörden verschreckt hatten. Damals verlor das Institut mehrere Hundert Millionen Pfund an Marktwert. Schließlich räumte auch das Top-Management, inklusive Gründer und Verwaltungsratschef Vernon Hill und dem damaligen Chef Craig Donaldson, seine Posten.

(Bericht von Danilo Masoni, Iain Withers und Sinead Cruise, geschrieben von Myria Mildenberger und Olaf Brenner, redigiert von Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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