Briten überprüfen Cloud-Geschäft von Microsoft und Amazon

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Bangalore/London (Reuters) - Auf Initiative der Medienaufsicht Ofcom soll das britische Kartellamt die Dominanz von Amazon und Microsoft auf dem Cloud-Markt unter die Lupe nehmen.

Eine Untersuchung habe ergeben, dass es britischen Unternehmen schwer falle, ihre Anbieter von Cloud-Dienstleistungen zu wechseln oder mehrere Angebote parallel zu nutzen, teilte Ofcom am Donnerstag mit. "Die CMA wird nun eine unabhängige Untersuchung einleiten, um zu entscheiden, ob eine Beeinträchtigung des Wettbewerbs besteht." Auf dieser Basis solle über mögliche Maßnahmen entschieden werden.

Microsoft teilte daraufhin mit, "konstruktiv" mit den Behörden zusammenarbeiten zu wollen. Amazon äußerte sich ähnlich, kritisierte allerdings, die Schlussfolgerungen des Ofcom basierten auf "einer grundsätzlich falschen Vorstellung, wie der IT-Sektor funktioniert". Die Alphabet-Tochter Google, ebenfalls ein wichtiger Cloud-Anbieter, begrüßte die Ermittlungen gegen die Rivalen. Auch die CMA äußerte sich positiv über den Anstoß durch das Ofcom. Ein effektiver Wettbewerb auf dem umgerechnet 8,7 Milliarden Euro schweren Markt sei wichtig, weil zahlreiche britische Firmen auf Cloud-Computing angewiesen seien.

Insider hatten vor einigen Tagen gesagt, dass Ofcom ein Kartellverfahren anschieben wolle. Der Behörde zufolge kamen Microsoft Azure und Amazon Web Services (AWS) 2022 auf einen Marktanteil von 70 bis 80 Prozent am britischen Cloud-Markt. Auf Google entfielen fünf bis zehn Prozent. Die Ermittlungen der CMA werden voraussichtlich bis 2025 andauern. Die Wettbewerbshüter Frankreichs und der EU nehmen die Geschäftspraktiken im jeweiligen Cloud-Markt ebenfalls unter die Lupe.

(Bericht von Yadarisa Shabong und Paul Sandle; geschrieben von Hakan Ersen. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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