Chip-Geschäft drückt Samsung-Bilanz - Hoffnung auf Besserung

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Seoul (Reuters) - Verluste der Halbleiter-Sparte haben Samsung erneut einen Gewinneinbruch eingebrockt.

Allerdings fiel der Rückgang geringer aus als befürchtet und nährte Hoffnungen auf eine Erholung des Geschäfts. Vorläufigen Berechnungen zufolge sei der operative Gewinn im dritten Quartal um 78 Prozent auf umgerechnet 1,69 Milliarden Euro zurückgegangen, teilte der weltgrößte Anbieter von Speicherchips und Smartphones am Mittwoch mit. Analysten hatten mit einem Minus von 80 Prozent gerechnet. Samsung-Aktien stiegen daraufhin an der Börse in Seoul um mehr als drei Prozent.

"Der Rückgang der Speicherchip-Preise verlangsamt sich", sagte Analyst Ko Yeongmin von der Investmentbank Daol. Die Talsohle werde voraussichtlich bald erreicht. In den vergangenen drei Monaten machte die Halbleiter-Sparte Angaben des südkoreanischen Konzerns zufolge umgerechnet 2,1 Milliarden Euro Verlust nach jeweils mehr als drei Milliarden Euro in den beiden vorangegangenen Quartalen. Dabei profitierte Samsung von der Konzentration auf ertragsstärkere Speicherchips für den Einsatz in Hochleistungsrechnern für Künstliche Intelligenz (KI). "Bei der Veröffentlichung der detaillierten Quartalsbilanz durch Samsung Ende des Monats werden Investoren vor allem auf Aussagen zur Preisentwicklung älterer Chips achten", sagte Analyst Ko. Denn daraus könnten sie Rückschlüsse auf die Aussichten für die Halbleiter-Branche insgesamt ziehen.

Wegen der schwächelnden Konjunktur scheuen Hersteller von Smartphones und Computern die Bestellung neuer Chips. Sie bauen stattdessen ihre Lagerbestände ab. Daher schrumpfte der Samsung-Umsatz im abgelaufenen Quartal um 13 Prozent auf umgerechnet 47,2 Milliarden Euro. Diesen Trend konnte auch die alljährliche Vorstellung der neuesten Smartphone-Generation nicht umkehren. Der operative Gewinn dieser Sparte lag mit rund zwei Milliarden Euro auf Vorjahresniveau.

Vor zwei Wochen hatte Samsungs Speicherchip-Rivale Micron einen überraschend hohen Quartalsverlust ausgewiesen. Allerdings äußerte sich der US-Konzern optimistisch zu den weiteren Aussichten.

(Bericht von Joyce Lee und Heekyong Yang; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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